Smart und sichtbar – Content-Marketing für kleine Unternehmen
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Level: Beginner
Content Marketing ist für kleine Unternehmen eine der wirkungsvollsten Methoden, um online sichtbar zu werden. Und das ganz ohne riesige Werbebudgets. Doch 2025 reicht es nicht mehr, gelegentlich einen Blogartikel zu veröffentlichen oder sporadisch auf LinkedIn zu posten. Deine Kund:innen erwarten heute Inhalte mit Mehrwert, Geschichten mit Substanz und ein durchdachtes Erlebnis über alle Kanäle hinweg.
In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du Content Marketing strategisch, messbar und wirkungsvoll umsetzt. Mit konkreten Tipps, passenden Tools und klarer Ausrichtung auf die Bedürfnisse deiner Zielgruppe. Schlau gemacht haben wir uns bei unseren Expert:innen und bei Semrush.
Ohne Strategie läuft nichts, aber sie muss nicht kompliziert sein
Viele kleine Unternehmen starten mit Content-Marketing, weil sie „etwas machen wollen“. Ein paar Blogartikel hier, ein Video da, zwischendurch ein Newsletter. Doch wenn die Inhalte nicht in ein gemeinsames Ziel einzahlen, versickern Aufwand und Zeit ohne Ergebnis. Die Grundlage jeder Content-Marketing-Initiative sollte eine einfache, aber klare Strategie sein. Dabei geht es nicht um ein hundertseitiges Konzept, sondern um Antworten auf grundlegende Fragen: Wen möchte ich mit meinen Inhalten erreichen? Welche konkreten Herausforderungen haben diese Menschen? Wie kann mein Unternehmen in dieser Situation hilfreich und kompetent auftreten?
Franziska Großmann bringt es in der 121WATT Podcast Folge #149 auf den Punkt, wenn sie sagt: „Viele Kunden haben fast Angst vor dem Wort Strategie. Dabei geht es genau darum, sich Gedanken zu machen, welche Inhalte wirklich relevant sind und wie sie zur Zielerreichung beitragen.“ Die Ziele müssen dabei messbar sein, etwa mehr qualifizierte Websitebesuche, mehr Anfragen über ein Kontaktformular oder eine höhere Newsletter-Anmeldequote. Wenn klar ist, wofür Inhalte produziert werden, fällt es auch leichter, sie zu planen, zu priorisieren und später zu messen.
Content beginnt immer mit dem Kunden, nicht mit deinem Produkt
Wer Inhalte erstellt, ohne die Zielgruppe zu verstehen, läuft Gefahr, an ihr vorbeizuschreiben. Die größte Stärke von gutem Content liegt darin, Probleme zu lösen, die deine Kunden tatsächlich haben. Diese Probleme erfährst du nicht im eigenen Meetingraum, sondern durch echte Gespräche mit echten Menschen. Franzi empfiehlt in ihrer Arbeit mit Unternehmen regelmäßig Kundeninterviews durchzuführen, auch wenn es nur ein kurzes Gespräch pro Monat ist. Daraus lassen sich Formulierungen, Fragen und Denkweisen ableiten, die in der späteren Content-Produktion extrem wertvoll sind.
Sarah-Yasmin Hennessen ergänzt im Podcast sehr treffend: „Ich sehe oft zwei Extreme. Entweder Unternehmen erzählen viel zu detailreich über ihr Produkt, was kein Mensch lesen will. Oder sie schreiben über Themen, die gar nichts mit ihrer Expertise zu tun haben, wie zum Beispiel Rasenmähen bei einer Deodorant-Marke. Der Sweet Spot liegt dazwischen.“ Gemeint ist damit: Inhalte brauchen einen klaren Bezug zur Expertise des Unternehmens, sollten aber immer aus der Perspektive der Zielgruppe gedacht sein. Die Herausforderung besteht darin, genau die Fragen zu beantworten, die potenzielle Kundinnen und Kunden haben, unabhängig davon, ob sie sofort kaufen oder nicht.
Storytelling mit Substanz und mit messbarem Effekt
Guter Content ist nicht nur informativ, sondern erzählt Geschichten. Kleine Unternehmen sitzen oft auf einer Fülle an wertvollen Geschichten, ohne es zu merken: Feedback von Kundinnen und Kunden, Einblicke hinter die Kulissen, Erfahrungen aus der Produktentwicklung oder sogar gescheiterte Projekte. All das kann Grundlage für starke Inhalte sein, wenn man sie strukturiert und gezielt nutzt. Franziska sagt dazu: „Gerade kleine Unternehmen unterschätzen oft, wie viele großartige Geschichten in ihrem Alltag stecken. Ein guter Redaktionsplan hebt diese Schätze systematisch zu Nutze.“
Doch Geschichten alleine reichen nicht. Sie müssen wirken und Wirkung lässt sich messen. Über Google Analytics 4 lassen sich zum Beispiel Scroll-Tiefen, Klickpfade und Verweildauer auswerten. Welche Inhalte werden bis zum Ende gelesen? Welche Videos bis zum letzten Frame geschaut? Welche Seiten bringen die Besucher:innen zum nächsten Schritt? Nur wenn Storytelling mit klaren KPIs verknüpft wird, kann es nachhaltig weiterentwickelt werden.
In Google Analytics 4 kannst du beispielsweise eigene Berichte erstellen, um die Performance deiner Newsletter Artikel zu messen, zum Beispiel wie viele Aufrufe jeder einzelne Artikel erzielt hat.
Content-Marketing ist ein fortlaufender Lernprozess. Was heute funktioniert, kann morgen schon überholt sein. Wer keine Daten erhebt, kann nichts verbessern. Deshalb ist Erfolgskontrolle kein Nice-to-have, sondern ein Muss. Die eingesetzten Tools, wie Google Analytics 4 oder Matomo, müssen dabei nicht teuer oder komplex sein.
Wichtig ist, dass jedem Inhalt ein konkretes Ziel zugewiesen wird, ob es sich um ein Klickziel, eine Anmeldung, einen Kauf oder einfach nur eine Sichtbarkeit handelt. Nur wenn diese Ziele regelmäßig überprüft werden, lässt sich erkennen, welche Inhalte verstärkt werden sollten und welche überarbeitet oder entfernt gehören.
Struktur statt Zufall – mit einem Redaktionsplan wachsen
Wer ohne Plan Inhalte erstellt, arbeitet oft ineffizient. Ein Redaktionskalender bringt Übersicht, Priorisierung und Verlässlichkeit in die Content-Produktion. Er hilft nicht nur dabei, regelmäßig zu veröffentlichen, sondern auch, Inhalte gezielt aufeinander aufzubauen.
Podcast Host Patrick Klingberg nennt das im Podcast treffend: „Ein Content-Kalender ist wie ein Redaktionsplan mit GPS. Ohne ihn verliert man schnell Kurs.“ Inhalte sollten dabei nicht rein nach Kalenderwochen geplant werden, sondern entlang der Customer Journey. Was braucht jemand, der sich zum ersten Mal über ein Thema informiert? Welche Fragen hat jemand, der gerade Angebote vergleicht? Welche Entscheidungshilfen helfen beim finalen Schritt? Wer Inhalte entlang dieser Phasen plant, begleitet potenzielle Kunden systematisch und erhöht die Chance auf Conversions.
KI als Unterstützung, nicht als Ersatz
Die Integration von Künstlicher Intelligenz in den Content-Prozess ist ein enormer Effizienzhebel. Ob Keyword-Recherche, Ideenentwicklung oder das Verfassen von Rohtexten. Tools wie ChatGPT oder Jasper können viel Arbeit abnehmen. Doch hier ist Vorsicht geboten. KI kann zwar beschleunigen, ersetzt aber weder Empathie noch fachliche Tiefe.
Franziska Großmann sagt dazu klar: „KI kann repetitive Aufgaben abnehmen, aber echte Empathie mit dem Kunden ersetzt sie nicht.“ Das bedeutet konkret: Nutze KI, um Ideen schneller zu entwickeln oder Strukturen zu entwerfen. Aber jeder Text sollte von dir überarbeitet, ergänzt und mit deiner eigenen Tonalität versehen werden. Denn nur so wird aus einem Text ein echter Content-Beitrag, der deine Marke widerspiegelt.
Ohne Distribution bleibt Content unsichtbar
Ein häufiger Fehler im Content-Marketing kleiner Unternehmen besteht darin, Inhalte zu erstellen, sie zu veröffentlichen und dann auf organischen Traffic zu hoffen. Doch Inhalte ohne Distribution bleiben oft wirkungslos. Sichtbarkeit entsteht nicht zufällig, sondern durch gezielte Verbreitung über passende Kanäle.
Podcast Host Sarah-Yasmin Hennessen beschreibt das so: „Da wird ein hochwertiges Whitepaper erstellt, dann liegt es einfach auf der Website. Und wenn es keiner findet, wird das nächste produziert. Das ist keine Strategie.“ Besser ist es, sich vor der Produktion zu überlegen, wie der Content in Umlauf gebracht werden kann. Dazu gehören E-Mail-Serien, Social-Media-Ausschnitte, bezahlte Reichweite über Ads und gezielte Empfehlungen durch das Vertriebsteam. Auch hier gilt: Weniger Inhalte mit gezielter Verbreitung bringen oft mehr als viele Inhalte, die kaum jemand wahrnimmt.
Content-Marketing für 2025: Eine klare Haltung, kein Aktionismus
Franziska bringt es im Podcast zum Abschluss so auf den Punkt: „Content funktioniert nur, wenn er strategisch gedacht ist. Wer dran bleibt, gewinnt nicht nur Reichweite, sondern echte Beziehungen.“ Dieser Satz bringt die Essenz von Content-Marketing 2025 für kleine Unternehmen auf den Punkt. Es geht nicht um mehr Content, sondern um besseren Content. Nicht um Lautstärke, sondern um Relevanz. Nicht um kurzfristige Klicks, sondern um langfristiges Vertrauen.
Wer Inhalte gezielt plant, mit den richtigen Tools effizient erstellt, sie aktiv verbreitet und regelmäßig evaluiert, wird Sichtbarkeit aufbauen ohne sich von Algorithmen oder kurzfristigen Trends abhängig zu machen.
Deine nächsten Schritte
Wenn du lernen möchtest, wie du dein Content-Marketing strategisch planst, zielgerichtet umsetzt und mit deiner Zielgruppe in echten Kontakt kommst, empfehlen wir dir unsere Weiterbildungsangebote von Storytelling über SEO bis hin zu Content-Marketing.
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Quellen: Semrush, 121WATT Podcast
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