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So nutzt du Data Storytelling für starke Inhalte

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Erschienen in Nov I 2025 | Content Marketing, Marketing Strategie
Level: Beginner

In einer Welt, in der täglich Milliarden Daten generiert werden, reicht es nicht mehr aus, nur Zahlen zu präsentieren. Besonders im Online Marketing, auf Social Media, in YouTube-Videos oder in Performance-Kampagnen kommt es darauf an, diese Zahlen zum Leben zu erwecken. Genau hier setzt Data Storytelling an. Es verbindet harte Fakten mit emotionaler Erzählstruktur. Das Ziel: komplexe Zusammenhänge verständlich machen und deine Zielgruppe nicht nur zu informieren, sondern zu fesseln. Denn nur so bleiben datengetriebene Inhalte im Kopf.

Was gutes Data Storytelling ausmacht

Data Storytelling ist weit mehr als das bloße Visualisieren von Zahlen. Es ist ein strategischer Prozess, der Daten in Bedeutung verwandelt. Damit deine Inhalte im Gedächtnis bleiben und in der Praxis Wirkung entfalten, braucht es vier zentrale Bausteine: valide Daten, narrativen Kontext, klare Visualisierungen und einen strukturierten Spannungsbogen.

1. Relevante Daten: Die Basis jeder guten Geschichte

Am Anfang steht immer die Frage: Welche Daten sind aussagekräftig? Dabei geht es nicht um Masse, sondern um Relevanz. Greife auf Quellen zurück, die deine Zielgruppe interessieren, z. B. Webanalyse-Tools, dein CRM oder Social-Media-Insights. Wichtig ist, dass du die Zahlen nicht isoliert betrachtest, sondern auf ihre Bedeutung für bestimmte Nutzersegmente, Customer Journeys oder KPIs hin untersuchst. Nur so findest du die Geschichten, die in deinen Daten stecken.

2. Kontext & Narration: Zahlen verständlich einordnen

Zahlen entfalten ihre Wirkung erst im richtigen Zusammenhang. Was bedeutet eine hohe Absprungrate wirklich, ein technisches Problem oder irrelevanter Content? Übersetze die Zahlen in Erkenntnisse, statt deine Zielgruppe mit Rohdaten zu konfrontieren: Warum ist dieser Wert wichtig? Was bedeutet er für den Unternehmenserfolg oder die Kundenerfahrung? Verwende narrative Elemente wie Ursache-Wirkungs-Beziehungen, persönliche Perspektiven oder überraschende Wendepunkte, um den Zusammenhang greifbar zu machen.

3. Verständliche Visualisierungen: Komplexität reduzieren

Im Data Storytelling kommt es entscheidend darauf an, wie du deine Daten präsentierst. Gut gestaltete Charts, Heatmaps oder animierte Grafiken helfen nicht nur, komplexe Informationen verständlich zu machen. Sie geben deinem Publikum auch eine klare Richtung: Wo soll es hinschauen? Was ist wichtig?

Gerade auf Plattformen wie YouTube oder LinkedIn sind Visuals der Schlüssel zur Aufmerksamkeit. In einem YouTube-Video kannst du beispielsweise mit animierten Diagrammen zeigen, wie sich die Customer Journey verändert hat. Auf LinkedIn wiederum sorgen minimalistische Infografiken dafür, dass deine Kernaussagen beim Scrollen nicht untergehen. Tools wie Flourish, Canva oder Tableau Public machen es dir dabei leicht, datenbasierte Inhalte visuell stark aufzubereiten, ganz ohne Designstudium.

4. Strukturierter Spannungsbogen: So bleibt deine Geschichte hängen

Gute Geschichten folgen einer klaren Dramaturgie:

  • Ausgangssituation
  • Wendepunkt
  • Lösung

Dieses Prinzip gilt auch im Data Storytelling. Statt Zahlen isoliert zu präsentieren, entwickelst du eine nachvollziehbare Abfolge:

  • Was war der Ausgangszustand?
  • Welcher Einfluss oder welche Veränderung hat stattgefunden?
  • Und welches Ergebnis ist daraus entstanden?

Diese Struktur gibt deinen Daten eine Richtung und macht deine Botschaft greifbarer. Du ermöglichst deiner Zielgruppe, Zusammenhänge zu verstehen, Entwicklungen nachzuvollziehen und daraus konkrete Learnings abzuleiten. Genau darin liegt die Kraft datengetriebener Geschichten: Sie liefern nicht nur Information, sondern Erkenntnis mit Relevanz.

Data Storytelling Vorgehen

Wie du datenbasierte Inhalte kanalgerecht erzählst

Gutes Storytelling passt sich immer dem Kanal an. Die gleiche Datenbasis kann auf LinkedIn ganz anders erzählt werden als in einem Blogartikel oder auf YouTube. Entscheidend ist, die Form der Erzählung auf die Erwartung und Nutzungsweise deiner Zielgruppe abzustimmen und dabei jeweils die Stärken des Mediums auszuspielen.

Social Media

In Social Media zählt vor allem Relevanz auf den ersten Blick. Deine Daten müssen in kürzester Zeit verständlich und visuell ansprechend vermittelt werden, sonst scrollt deine Zielgruppe einfach weiter. Data Storytelling auf Social Media lebt daher von klaren Botschaften, pointierten Aussagen und einer starken visuellen Umsetzung. Statt viele Zahlen zu präsentieren, fokussierst du dich auf eine zentrale Erkenntnis: kurz, greifbar, einprägsam. Dabei kommt es auf die richtige Kombination an. Eine prägnante Kennzahl, ein aussagekräftiger Kontext und ein klarer Nutzen für deine Zielgruppe bilden das Grundgerüst. Ergänzt durch eine aufmerksamkeitsstarke Grafik entsteht daraus eine Mini-Geschichte, die auch im schnelllebigen Umfeld von Instagram, LinkedIn & Co. Wirkung entfaltet.

Beispiel Data Storytelling auf Instagram

Blogartikel

In Whitepapern, Blogartikeln oder Reports hast du die Möglichkeit, datenbasierte Inhalte strukturiert und inhaltlich tiefgreifend aufzubereiten. Hier geht es nicht um schnelle Aufmerksamkeit, sondern um fundierte Argumentation. Du entwickelst eine datengetriebene Erzählung, die auf internen Erkenntnissen, Marktanalysen oder Studien basiert und leitest daraus nachvollziehbare Schlussfolgerungen ab.

Dabei hilft dir eine klare Storyline: Du beginnst mit einer Ausgangsfrage oder einem Problem, beleuchtest relevante Datenpunkte und entwickelst daraus eine Lösung oder Handlungsempfehlung. Storytelling-Elemente wie ein klar definierter Konflikt, nachvollziehbare Entwicklungsschritte und ein überzeugender Abschluss machen deine Argumentation lebendig. Das Ergebnis: Inhalte, die nicht nur faktenbasiert, sondern auch gut lesbar und überzeugend sind und damit deine Positionierung als Expert:in stärken.

YouTube

Auf YouTube kannst du die Stärken von Data Storytelling besonders wirkungsvoll ausspielen: Sprache, Bild und Bewegung lassen sich zu einer kohärenten Erzählung verbinden. Gerade bei komplexen Themen hilft dir das Medium Video dabei, Daten Schritt für Schritt zu erklären, visuell unterstützt, auditiv begleitet und dramaturgisch klar strukturiert.

Ein effektives Video beginnt mit einer klar formulierten Ausgangsfrage oder Problemstellung. Darauf folgt eine analytische Herleitung, bei der du deine Daten gezielt visualisierst z. B. mit animierten Diagrammen, Sequenzen oder Einblendungen. Am Ende steht eine datenbasierte Schlussfolgerung oder konkrete Empfehlung. Durch diese Kombination entsteht ein Format, das nicht nur informiert, sondern auch unterhält und deine Zielgruppe nachhaltig erreicht.

Von der Idee zum Redaktionsplan: Daten smart nutzen

Datenbasiertes Storytelling funktioniert nur dann nachhaltig, wenn es Teil deiner Content-Strategie wird, nicht bloß ein netter Zusatz. Dafür brauchst du klare Prozesse: von der Datenerhebung über die Auswahl relevanter Insights bis hin zur Umsetzung in Formate, die zu deinem Content-Mix passen.

  • Definiere deine Ziele. Möchtest du Vertrauen aufbauen, Expertise zeigen oder eine Kaufentscheidung unterstützen? Je nach Ziel entscheidest du, welche Daten du erzählenswert aufbereitest. Für Thought Leadership auf LinkedIn eignen sich Benchmark-Analysen, für Social Ads performancestarke Nutzer:innen-Daten.
  • Baue Datenquellen gezielt auf. Nutze dein Webtracking, Social-Media-Analytics, CRM-Systeme oder externe Studien und filtere kritisch. Relevanz schlägt Datenmenge. Nur wer weiß, welche Insights wirklich für die Zielgruppe zählen, kann daraus eine Geschichte entwickeln.
  • Verankere das Storytelling im Redaktionsplan. Plane datenbasierte Beiträge im Voraus, statt spontan Zahlen zu verarbeiten. Gute Geschichten brauchen Vorbereitung: Was ist der Einstieg? Welches Bild verstärkt die Aussage? Wie baust du Spannung auf?

Data Storytelling Prozess

Die häufigsten Fehler im Data Storytelling und wie du sie vermeidest

Auch wenn Data Storytelling oft intuitiv erscheint, steckt der Teufel im Detail. Viele datenbasierte Inhalte scheitern nicht an fehlenden Informationen, sondern an der Art ihrer Darstellung. Hier sind die häufigsten Stolperfallen und was du besser machen kannst:

1. Zu viele Daten, zu wenig Aussage

Ein häufiger Fehler ist das Überladen deiner Story mit Zahlen. Nur weil du viele Daten hast, musst du nicht alle zeigen. Besser: Fokussiere dich auf eine Kernbotschaft und wähle genau die Kennzahlen aus, die sie stützen.

2. Kontextlose Visualisierung

Ein schönes Diagramm ohne Kontext bleibt leer. Frage dich: Warum ist diese Zahl wichtig? Was bedeutet sie für meine Zielgruppe? Ohne eine erzählerische Einbettung verliert selbst die beste Grafik an Wirkung.

3. Kein klarer Spannungsbogen

Viele Beiträge starten mit Daten und enden direkt danach. Doch jede gute Geschichte braucht Struktur: Problem, Analyse, Lösung. Nur so bleibt deine Botschaft im Kopf.

4. Fehlende Kanaladaption

Was in einem Blogartikel funktioniert, wirkt auf Instagram womöglich überladen. Daten müssen kanalgerecht erzählt werden, visuell, sprachlich und inhaltlich.

5. Unklare Datenherkunft

Gerade in Zeiten von Fake News ist Transparenz entscheidend. Gib immer an, woher deine Zahlen stammen. Das stärkt deine Glaubwürdigkeit und hilft beim Aufbau von Vertrauen.

Tipp: Ein kurzer Hinweis zur Datenquelle – z. B. „Quelle: Google Analytics, Q3 2025“ – reicht oft aus, um Seriosität zu signalisieren.

Best Practices: So gelingt Data Storytelling im Online Marketing

Die Theorie steht, aber wie sieht gutes Data Storytelling in der Praxis aus? Hier sind drei erfolgreiche Beispiele, die zeigen, wie datenbasierte Geschichten auf unterschiedlichen Kanälen funktionieren und Wirkung entfalten:

1. Spotify Wrapped: Personalisierung auf Datenbasis

Jedes Jahr begeistert Spotify seine Nutzer:innen mit „Wrapped“: individuelle Jahresrückblicke, gespickt mit persönlichen Daten. Lieblingssongs, meistgehörte Genres, Streaming-Zeiten und mehr. Die Stärke liegt im emotionalen Storytelling: Die Daten sind nicht anonym, sie erzählen eine Geschichte über dich. Kombiniert mit starken Visuals wird daraus ein viraler Social-Media-Erfolg. Lernfaktor: Nutze personalisierte Insights, um Nähe zu schaffen.

Spotify Wrapped

2. LinkedIn-Posts mit Mini-Cases

Auf LinkedIn zeigt sich Data Storytelling oft in kompakter, praxisnaher Form. Besonders im B2B-Bereich werden datenbasierte Beiträge gezielt eingesetzt, um Expertise zu vermitteln, Vertrauen aufzubauen und Thought Leadership zu stärken. Dabei steht weniger die Datenmenge im Vordergrund, sondern die Relevanz der Erkenntnis: Welche Maßnahme wurde umgesetzt, welches Ergebnis erzielt und was lässt sich daraus lernen?

3. YouTube-Formate mit datenbasierter Analyse

Kanäle wie „Veritasium“ oder „Kurzgesagt“ zeigen, wie datengetriebene Inhalte unterhaltsam und lehrreich zugleich sein können. Zwar sind das Beispiele aus dem Wissenschaftsbereich, doch das Prinzip lässt sich übertragen: Ein datenbasiertes Problem wird aufgebaut, analysiert und aufgelöst, mit klarer Erzählstruktur und visueller Unterstützung. Lernfaktor: Baue Spannung auf, arbeite mit Überraschungen und gestalte deine Inhalte visuell attraktiv.

Fazit: Deine nächsten Schritte für mehr Wirkung mit Daten

Data Storytelling ist mehr als ein Trend. Es ist eine Schlüsselkompetenz im modernen Content Marketing. Besonders, wenn du in digitalen Kanälen Vertrauen aufbauen, Aufmerksamkeit erzeugen und Entscheidungen beeinflussen willst. Denn Daten allein überzeugen nicht. Erst wenn du sie in eine gute Geschichte verpackst, entfalten sie ihre Wirkung.

Ob auf Social Media, in Blogartikeln oder auf YouTube: Wer Zahlen mit Kontext, Relevanz und Emotion verbindet, schafft Inhalte, die nicht nur informieren, sondern berühren und in Erinnerung bleiben.

Was du jetzt tun kannst:

  • Überprüfe deine bestehenden Inhalte: Wo schlummern bereits spannende Daten?
  • Entwickle aus deinen Analytics konkrete Stories für einzelne Kanäle.
  • Verankere Data Storytelling im Redaktionsplan als festen Bestandteil, nicht als Ausnahme.
  • Teste verschiedene Erzählformate, vom LinkedIn-Post bis zum Erklärvideo.
  • Und vor allem: Erzähle nicht für dich, sondern für deine Zielgruppe.

 

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