Häufige Fehler bei der Zusammenarbeit im Content-Team

Du kennst das bestimmt: regelmäßige Abstimmung, aufwändige Recherche, permanente Korrektur. Keiner von uns arbeitet bei der Content-Erstellung allein. Das ist auch gut so, bringt aber natürlich ein paar Herausforderungen in der Zusammenarbeit mit sich.

Unsere Kolleginnen und Kollegen vom Content Marketing Institut haben viele namhafte Redner auf der Content Marketing World 2022 befragt, wo ihrer Meinung nach die größten Probleme in Content-Marketing-Teams auftreten. Aus über 40 Themen haben wir uns sieben wichtige Regeln und Aspekte mal näher angeschaut. Mit diesen Empfehlungen und dem Extra-Tipp unserer Content-Expertin Sarah-Yasmin Hennessen, bist du bestens aufgestellt, um deinen Content allein, im Team oder mit anderen Kollegen und Kolleginnen stressfrei zu erstellen.

1. Beachte die “Goldene Regel”
Behandle andere so, wie du dich selbst behandeln würdest. Diese Regel öffnet uns übrigens nicht nur bei der Content-Produktion Tür und Tor, sagt Kate Bradley Chernis, Mitbegründerin und CEO von Lately. Sei sympathisch, menschlich, empathisch und lasse andere an deinem Leben teilhaben. Kannst du dich in deine Kolleginnen und Kollegen hineinversetzen, dann arbeitest du auf Augenhöhe und der Content-Funke springt leichter über.

2. Achte auf die Qualitätssicherung
Qualität ist das A und O! Um ein gewisses Niveau zu halten, benötigst du nicht nur eine Person oder ein Verfahren zur Qualitätssicherung, sondern schon von Anfang an eine:n Projektmanager:in, meint Michael Weiss, Vizepräsident für Beratungsdienste und Lösungen von Creative Circle.
Ein durchdachtes Projektmanagement ist entscheidend für deinen Erfolg in Bezug auf Umfang, Budget und Zeitplan und für die Verwaltung von Sitzungen, Ressourcen und Erwartungen.

3. Erkenne den Wert von Integration
Wie oft passiert es, dass Abteilungen still nebeneinander arbeiten und nichts von anderen Projekten wissen? Leider zu oft. Das stellt auch Nancy Harhut, CCO von HBT Marketing, fest. Hier kann es helfen, das Content-Team zumindest auf Basis regelmäßiger Treffen, vielleicht auch fachlich, in die Marketing-Abteilung zu integrieren. Auf diese Weise nutzt du Synergien und förderst Transparenz.

4. Versuche nicht, alles zu machen
Ein Klassiker: Auch wenn man es sich (und seinem Team) zutraut, artet der Anspruch, alles machen zu wollen, schnell in Überforderung aus. Amy Woods, Gründerin und CEO von Content 10x ist der Meinung, dass von niemandem erwartet werden kann, sich in allen Disziplinen wie beispielsweise Copywriting, Storytelling, Design, SEO, SEA, Social Media, Podcasting, Videomarketing und Blogging, auszukennen.
Statt sich Druck aufzubauen und sich zeitlich zu blockieren, macht es mehr Sinn, an geeigneter Stelle outzusourcen und mit qualifizierten Partnern zusammenzuarbeiten.

Als selbständige Digital Marketing Beraterin kennt unsere Content-Expertin Sarah-Yasmin Hennessen dieses Thema nur zu gut:

„Das Problem „Workload“ sehe ich wirklich häufig in Unternehmen! Als Content Marketer:in kommst du aus dieser Situation nur raus, wenn du deine Arbeit sichtbar machst. Deine wichtigste Aufgabe ist Content Marketing? Dann schreibe einen Content Marketing Plan und berechne, wie viel Zeit du wöchentlich benötigst, diesen (mit deiner Abteilung) umzusetzen. Leider wirst du vermutlich schnell sehen, dass die übrige Zeit, die du (mit deiner Abteilung) noch zur Verfügung hast, ziemlich begrenzt ist. Das sind die Reststunden, die du für andere Aufgaben aufwenden kannst. Wenn du deinen Workload und die Anforderungen sichtbar gemacht hast, dann versuche auf dieser Basis mit deiner Leitungsperson ins Gespräch zu gehen und gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten. Der wichtigste Schritt ist immer, dass die Missstände sichtbar gemacht werden, nur dann kann sich etwas ändern.“

5. Kommuniziere die Mission deines Teams
Wenn du oder deine Mitarbeiter:innen kein Ziel für die Content-Erstellung haben, dann kann es schnell chaotisch und ergebnislos werden. Jedes Format und jeder Kanal sollte eine Rolle spielen, also ein Ziel haben. Nur mit einem klar definierten Zweck kannst du als Ersteller:in deinen Kanal erfolgreich bespielen.
Das gilt übrigens auch für das generelle Content-Mission-Statement. Ohne eine klare Linie hier, wird dein Team wahrscheinlich Dutzende von informellen Richtlinien umsetzen, was bedeutet, dass es überhaupt keine Richtlinien befolgt, sagt Cassio Politi, Gründer von Tracto Content Marketing.

6. Beachte die Wurzeln des Content Marketings
Klar gehören Regeln und Strategien zum täglichen Brot der Content-Erstellung, doch sind wir mal ehrlich, was wären alle Inhalte ohne Kreativität? Langweilig? Monoton? Ja, vielleicht gäbe es dann in manchen Fällen gar keinen Content, keine Reels, keine Audios. Content lebt von Kreativität, weswegen du deinem Team von Kreativen wie beispielsweise Redakteur:innen, Fotograf:innen, Videofilmer:innen und Audio-Editor:innen die Freiheit geben solltest, zu experimentieren. Schaffe eine Kultur, in der kreatives Denken gefördert wird, schlägt Chris Blose, Gründer von Chris Blose Content, vor. Für jede schlechte Idee gibt es am Ende auch ein Juwel, was von Kreativen erstellt wurde, die sich wirklich wohl fühlen.

7. Blicke in die Zukunft
Damit ist kein Orakel gemeint, sondern eher, dass du mit deinen Mitarbeiter:innen im Austausch stehst. Sprecht darüber, wo sich jeder sieht und welche Entwicklung er oder sie noch machen möchte. Nur so kannst du den Teamaspekt voranbringen und deine Kolleginnen und Kollegen motivieren.
Darüber hinaus ist Erika Heald, Gründerin der Erika Heald Marketing Consulting, aufgefallen, dass Marketingteams selten über eine gute Inhaltsbibliothek oder ein Informationsarchiv verfügen. Meistens wissen die Mitarbeiter:innen nicht, dass es bereits Inhalte gibt, die sie wiederverwenden, umfunktionieren oder verlinken können, was zu doppelten Anstrengungen führt. Mit Vorlagen für allgemeine Aufgaben wie Blog-Posts, Thought-Leadership-Pläne und Channel-Audits kannst du Zeit und Ressourcen sparen und deine Arbeit rationalisieren.

Fazit: Kommunikation, Kreativität, Ziele
Die meisten Anforderungen findest du nicht nur bei der Content-Erstellung. Sie wiederholen sich in vielen Bereichen, sogar im privaten Umfeld. Wir hoffen, dass wir dir mit diesen Tipps, ein paar Ideen und Lösungen für deine optimale Content-Erstellung an die Hand gegeben haben.

🔍 Wenn du Lust auf noch mehr Learnings zum Thema hast, dann lese den ganzen Artikel über 40+ Fehler, die dein Content-Team aus der Bahn werfen.