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Copywriting für Marketer: Psychologie, die verkauft

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Erschienen in Okt I 2025 | Digital Marketing
Level: Beginner

Viele Versprechen rund um Neuro-Linguistisches Programmieren (NLP) klingen wirklich attraktiv: bestimmte Wörter, ein paar Formeln und schon entscheiden sich Menschen ohne Umwege für dein Produkt. In der Forschung und Wissenschaft finden sich dafür jedoch kaum echte Belege. Für uns Marketer:innen ist das aber eine gute Nachricht: Wir brauchen keine Zauberwörter. Es reicht eine klare, konkrete Sprache, die erwiesene psychologische Mechanismen nutzt. Genau diese zeigen wir dir in diesem Artikel.

Inspiration dafür haben wir von Social Media Examiner bekommen.

Warum wir NLP zur Seite legen

Das Prinzip des NLP behauptet u. a., man könne Menschen in „visuell/kinästhetisch/auditiv“ einteilen oder an Augenbewegungen Wahrheitsgehalt erkennen. Diese Kernaussagen halten in Studien nicht stand. Für den Marketing-Alltag heißt das: Wir investieren Zeit besser in Prinzipien, deren Wirkung gut untersucht ist: Verarbeitungserleichterung (Fluency), Konkretheit, Framing, soziale Normen, psychologische Distanz und ein paar saubere Neuromarketing-Einsichten.

1) Klare Sprache: Sag, was wirklich passiert

Abstrakte Worte klingen größer als sie sind, helfen aber selten bei echten Entscheidungen. Optimieren. Skalieren. Effizienz steigern. Was soll das überhaupt bedeuten? Konkrete Sprache macht auch den konkreten Nutzen sichtbar und wirklich spürbar. Der Leser oder die Leserin versteht, dass du ihn oder sie verstehst.

So setzt du es um:

  • Nenne tatsächliche Tätigkeiten, Objekte, Zahlen: „Belege scannen, Kategorien zuweisen, Steuerreport exportieren.
  • Ersetze Sammelbegriffe („Optimierung“) durch Handlungen („in 3 Klicks Widgets einrichten“).
  • Zeig Zeitpunkte und Grenzen: „Heute anmelden, sofort starten.“

Woran du die Wirkung messen kannst: Höhere CTR auf „Mehr erfahren“, bessere Verständlichkeit in User-Tests, weniger Rückfragen im Support.

2) Processing Fluency: Leicht lesbar muss es sein

Nur eine einzelne Botschaft pro Satz, bekannte Begriffe, saubere Struktur. Leichte Texte wirken vertrauter und um vielfaches glaubwürdiger. Wie hier auf der Startseite von Dropbox.

So setzt du es um:

  • Eine Botschaft pro Satz. Aktiv statt passiv.
  • Struktur ist dein Freund: klare H1/H2, kurze Absätze, echte Zwischenüberschriften, Listen nur bei echter Entlastung.
  • Vertraute Begriffe vor Wortneuschöpfungen.

Extrembeispiel:
„Widgets erstellen mit 2 Klicks“ statt „Steigerung operativer Effizienz durch modulare Architektur“.

Woran du die Wirkung messen kannst: Scrolltiefe, Verweildauer, Lesbarkeits-Score in Tools wie Wortliga und vor allem mehr Klicks auf die nächste Handlung.

3) Blickwinkel: Gewinne betonen oder lieber Verluste vermeiden?

Die gleiche Info wirkt ganz anders, je nachdem, von wo sie betrachtet wird. Bei deiner Kommunikation zu Preisen, Erinnerungen oder Angeboten solltest du immer beides in Betracht ziehen und im besten Fall testen.

So setzt du es um:

  • Gewinn: „Spare 120 €, wenn du bis Sonntag wechselst.“
  • Verlust: „Verpasse 120 € Ersparnis, wenn du bis Sonntag nicht wechselst.“
  • Als grobe Richtung kannst du dich daran orientieren: Für den Nutzenaufbau ist eine gewinnorientierte Ansprache oft besser. Bei Dringlichkeit kann Verlust besser funktionieren. Vermeide es aber, Verlust-orientierte Sprache zu häufig zu verwenden, da sie negative Emotionen transportiert.

Woran du die Wirkung messen kannst: Conversion-Rate pro Variante, besonders in Reminder-Journeys und Pricing-Modulen.

4) Inhalte mit „Energie“ werden öfter geteilt

Nicht (nur) positiv vs. negativ zählt, sondern vor allem die Emotionen, die dabei entstehen: Staunen, Empörung, Dringlichkeit. Solche Inhalte werden häufiger geklickt und geteilt.

So setzt du es um:

  • Baue einen echten Überraschungsmoment ein (überraschende Zahl oder Statement).
  • Social-Teaser im „Wow/Was?!“-Format formulieren, aber konkret halten:
    34 % Klickverlust seit [X] – die 5-Minuten-Checkliste dagegen.“
  • Im Service-Kontext solltest du damit sparsam umgehen. Dort zählen Sicherheit und Kompetenz.

Typischer Fehler: Reines „Clickbait-Überraschen“ ohne jegliche Substanz führt sehr schnell zu sinkendem Vertrauen. Sei dir sicher, dass dein Überraschungsmoment auch eingehalten wird.

5) Social Proof und Vertrauensvorschuss

Menschen orientieren sich stark daran, was andere bereits tun. Je näher die eigene Ähnlichkeit zu diesen Personen ist, desto glaubwürdiger und stärker ist die Wirkung. Schauen wir uns als Beispiel die N26 an:

“…der Millionen vertrauen.” ist ein einfacher Satz, impliziert jedoch die hohe Anzahl an Kunden.

So setzt du es um:

  • Zahlen mit Kontext: „312 Marketer:innen in München testen die Beta bereits.“
  • Möglichst frisch: „842 Teams in den letzten 30 Tagen …“
  • Das Wichtigste: Die Glaubwürdigkeit steht immer vor einem kurzfristigen Erfolg. Bleib bei der Wahrheit.

Woran du die Wirkung messen kannst: Höhere Klick- und Abschlussraten, mehr Antworten auf Social-Posts, die diesen Effekt ebenfalls nutzen.

6) Knappheit & Dringlichkeit überlegt dosieren

Knappheit wirkt, aber nicht jede Art gleich stark. Eine wissenschaftliche Analyse zeigt: Zeit-, Mengen- und Nachfrage-Knappheit unterscheiden sich und Produkteigenschaften spielen ebenso eine Rolle für den Effekt. Setze echte Limits und erkläre unbedingt auch, woraus sich die Knappheit ergibt (z. B. Restplätze, Anmeldeschluss usw.).

So setzt du es um:

  • Noch 41 Plätze | Anmeldeschluss: 29.09., 23:59.“
  • Nur heute inkl. Onboarding-Call.
  • Frequenz-Capping gegen „Alarmmüdigkeit“. Eine einzelne Person sollte die Meldung oder Anzeige nicht zu häufig sehen!

Woran du die Wirkung messen kannst: CTR auf „Jetzt sichern“, Stornoquote unbedingt als Warnsignal überwachen.

7) Psychologische Distanz: Nahes konkret, Fernes strategisch

Menschen denken über heute und die nahe Zukunft ganz anders nach als über „nächstes Quartal“. Und sie sprechen auch anders darüber. Deine Sprache sollte das also ebenfalls spiegeln: formuliere nahe Ziele konkret und handlungsnah, aber bleib bei fernen Zielen abstrakter und strategischer.

So setzt du es um:

  • Nah: „Jetzt testen – 14 Tage gratis“, „Heute Demo sichern“.
  • Fern: „Strategischer Vorsprung für Q1-Wachstum“, „Potenzial entdecken“.
  • Landingpages können auch beides gleichzeitig: oben „nah“ starten und unten alles, was eher „fern“ ist. Es ist wichtig, dass du nicht nur die langfristige Vision kommunizierst, ohne einen klaren ersten Schritt.

Woran du die Wirkung messen kannst: Click-Depth (nah) vs. Demo/Download-Rate (fern).

8) Pronomen gezielt einsetzen: Du, Sie, Wir oder lieber Ich?

„Du/Sie“ kann das Involvement steigern, „Wir“ kann genutzt werden, um eine Art Kooperation auszudrücken. Im Service führt ein “Ich” meist dazu, dass sich Kunden enger betreut fühlen. A/B-Tests für Tonalität lohnen sich in jedem Fall, da eine Änderung meist ein Quick Win ist.

So setzt du es um:

  • B2B-Website: Meistens per Sie, ist aber auch abhängig von Branchen- und Firmenkultur. Bei Social/Newsletter ggf. „du“ testen.
  • Im B2C ist das “Du” mittlerweile überall angekommen.
  • Im Support: „Ich prüfe das …“ + „Wir lösen das heute“
  • Pronomen im Team sollten immer als Stilregel festgehalten und nicht dem Zufall überlassen werden.

Woran du die Wirkung messen kannst: Engagement-Rate, Kommentar-Rate, Kundenzufriedenheitsmessungen.

Fazit

Mehr Einfluss entsteht nicht durch geheime Formeln, sondern durch klare, konkrete und getestete Sprache. Wenn du heute anfängst, nimm Konkretheit in Headline & CTA. Morgen probierst du die Gegenüberstellung von Gewinn/Verlust-Formulierungen. Dann Social Proof mit echtem Kontext.

Egal wann und für welche dieser Methoden du dich entscheidest, es sollte immer gelten: Überzeugen statt überlisten. Erzeuge keine künstliche Knappheit, keine erdachten Normen. Deine Sprache soll Entscheidungen erleichtern und nicht manipulieren. Das zahlt auf Vertrauen, Lifetime Value deiner Kund:innen und Empfehlungen maßgeblich ein.

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Dieser Artikel wurde KI-unterstützt erstellt und durch menschliche Fachkenntnis überarbeitet und optimiert.

 

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