TÜV Süd ISO 9001 Zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem

📞 089 416126990
Suche schließen

Dein Guide zur dynamischen SERP

Keine Artikel mehr verpassen? Jetzt Newsletter abonnieren »

Erschienen in Mai I 2025 | SEO
Level: Beginner

Wer versteht, wie moderne SERPs aufgebaut sind und wie man mit ihnen umgeht, gewinnt einen enormen Wettbewerbsvorteil im Online Marketing. Betrachte die SERP also nicht als bloßes Ranking-Ziel, sondern als eigenständige Plattform, auf welcher dein Unternehmen in vielfältigen Formaten präsent sein kann.

Was wir heute auf Google und Co. sehen, ist ein hochkomplexes Interface, das sich von statischen Listen zu personalisierten Informationslandschaften entwickelt hat. Diese Evolution spiegelt den fundamentalen Wandel im Suchverhalten wider: Nutzer:innen erwarten sofortige, präzise Antworten – oft ohne einen Klick tätigen zu müssen.

Erfahre in diesem Artikel, aus welchen Bausteinen eine heutige SERP besteht, welche Aspekte für die Optimierung wichtig sind und wie du mit Erfolgsmessung umgehen solltest.

Was ist eine SERP?

Eine SERP (Search Engine Results Page) ist die Seite, die eine Suchmaschine anzeigt, nachdem Nutzer:innen eine Suchanfrage eingegeben haben. Doch diese Definition erfasst kaum die Komplexität und Vielfalt heutiger Suchergebnisse.

Die heutige SERP ist ein vielschichtiges und vor allem interaktives Informationsportal, das sich dynamisch an die Suchintention anpasst. Sie integriert unterschiedliche Datenquellen und Darstellungsformate, um die perfekte Antwort auf die jeweilige Suchanfrage zu liefern – oft so, dass Nutzende überhaupt keine Website mehr besuchen müssen.

Die Anatomie einer SERP umfasst mindestens eins, oft aber mehrere der folgenden Elemente. Welche das jeweils sind, wird auf Basis der Suchanfrage bestimmt.

  • Organische Suchergebnisse: Die klassischen „blauen Links“ mit Title, URL und Meta-Description.
  • Bezahlte Anzeigen: Als „Sponsored“ gekennzeichnete Ergebnisse am Anfang oder Ende.
  • SERP Features: Speziell formatierte Informationsblöcke wie Featured Snippets (Kurzantworten am Anfang der SERP), Knowledge Panels (Fakten und Daten) oder Local Packs (Maps etc.).
  • Visuelle Elemente: Bilder, Videos und Produktkarussells (Google Shopping)
  • KI-generierte Inhalte: AI Overviews, die Informationen aus verschiedenen Quellen zusammenfassen. Mehr dazu im Detail erfährst du in unserem Artikel zu AI-Overviews.

Wie Suchmaschinen SERPs generieren

Was wir als Suchergebnis sehen, ist das Resultat hochkomplexer Algorithmen und Entscheidungsprozesse. Google nutzt hunderte von Rankingfaktoren, um die relevantesten Ergebnisse für jede einzelne Suchanfrage zu ermitteln – ein Prozess, der in Sekundenbruchteilen abläuft.

Die Kernprinzipien hinter diesem System sind dabei erstaunlich konstant geblieben, auch wenn sich die technische Umsetzung revolutioniert hat.

  • Relevanz: Wie gut passt der Inhalt zur Suchanfrage? Das geht weit über simple Keyword-Übereinstimmungen hinaus und umfasst semantische Relationen und thematische Tiefe.
  • Qualität des Inhalts: Hier kommen E-E-A-T-Signale (Experience, Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness) ins Spiel – Sie geben vor, wie vertrauenswürdig und kompetent eine Quelle ist.
  • Benutzerfreundlichkeit: Faktoren wie Ladegeschwindigkeit, Mobile-Optimierung und intuitive Navigation werden immer wichtiger.
  • Kontext und Personalisierung: Standort, Suchhistorie und Geräteinformationen beeinflussen die Ergebnisse ebenso maßgeblich.

Der neueste Entwicklungsschritt in diesem Bereich ist die Integration von KI-Systemen wie GenSERP (Framework, das große Sprachmodelle mit visuellen Fähigkeiten nutzt, um dynamisch Zwischensuchergebnisse zu organisieren, einschließlich generierter Chat-Antworten, Website-Snippets, Multimedia-Daten und Knowledge Panels), die SERPs noch dynamischer und adaptiver gestalten. Diese Frameworks nutzen Large Language Models, um Suchergebnisse in Echtzeit zu organisieren und zu präsentieren.

Praktische Empfehlung: Konzentriere dich nicht auf einzelne Rankingfaktoren, sondern auf die ganzheitliche Qualität und Nutzerzentrierung deiner Inhalte, deines Contents – genau wie es die Suchalgorithmen tun. Jono Alderson beschreibt es hier auf eine etwas provokative Art und Weise.

Das Spektrum der SERP-Elemente

Die klassischen „blauen Links“ bilden nach wie vor das Fundament jeder SERP. Sie werden ausschließlich nach Relevanz und Qualität sortiert. Trotz der zunehmenden Vielfalt an SERP-Features genießen sie weiterhin hohes Vertrauen bei den Nutzenden und generieren einen Großteil der Klicks.

Das Ranking in den organischen Ergebnissen basiert auf einer komplexen Mischung aus On-Page-Faktoren (Content-Qualität, Struktur, Keywords), Off-Page-Signalen (Backlinks, Erwähnungen) und technischen Aspekten (Mobile-Optimierung, Ladezeit, Sicherheit).

SERP Features

SERP Features sind erweiterte und optisch hervorgehobene Ergebnisse, die sich von den Standardeinträgen abheben. Sie sind für Nutzende und Betreibende gleichermaßen wertvoll: Nutzer:innen erhalten schneller relevante Informationen, während Websites von erhöhter Sichtbarkeit profitieren.

Laut Daten von Search Engine Land enthalten 99% aller SERPs mindestens ein spezielles Feature. Besonders häufig sind:

    • Weitere Fragen (57%): Verwandte Fragen, die bei Klick eine Kurzantwort geben und die Quelle dieser Antwort darunter ausgeben.

    • Image & Video Packs (50% bzw. 18%): Visuelle Inhalte für passende Suchanfragen.
    • Knowledge Panel (20%): Informationsboxen mit Schlüsselfakten zu Entitäten wie Organisationen, Personen oder Orten.
    • Local Pack (18%): Zeigt lokale Geschäfte und Dienstleister mit Karte für standortbezogene Suchen.
    • Featured Snippets (nicht KI) (4%): Direkte Antworten auf Fragen in Form von Textauszügen, Listen oder Tabellen.

Der Newcomer: AI Overviews

Die jüngste Entwicklung sind AI Overviews – KI-generierte Zusammenfassungen, die oftmals über allen anderen Ergebnissen erscheinen. Diese kompakten Textblöcke beziehen Informationen aus verschiedenen Quellen und verlinken zu den Originalinhalten.

Mit einer Anzeigehäufigkeit von etwa 7% und stark steigender Tendenz dominieren sie zunehmend den oberen SERP-Bereich, insbesondere bei informativen Suchanfragen (99.2% aller Keywords, zu welchen AI Overviews generiert wurden, waren von informativer Intention).

Suchanzeigen (Ads)

Bezahlte Suchergebnisse, kenntlich gemacht als „Sponsored“, erscheinen an strategisch wichtigen Positionen auf der SERP, meist oberhalb der organischen Suchergebnissen.

Die Platzierung wird durch ein Auktionsverfahren bestimmt, bei dem nicht nur das Gebot, sondern auch die Qualität der Anzeige und Landingpage eine entscheidende Rolle spielt. Damit stellen die Suchmaschinen sicher, dass auch bezahlte Inhalte relevant und nützlich für die Nutzenden sind.

Was du zu den SERP-Features auf jeden Fall mitnehmen solltest:

  • Diversifiziere deine Präsenz über verschiedene SERP-Features hinweg.
  • Optimiere gezielt für die Features, die für deine Keywords relevant sind.
  • Beobachte den Einfluss von AI Overviews in deinem Themenbereich.

Wie SERPs die Customer Journey beeinflussen

Die moderne SERP ist längst nicht mehr nur ein Durchgangstor zu Websites, sondern eine eigenständige Informationsplattform, die verschiedenste Phasen der Customer Journey unterstützt. SERP-Features sind dabei keine bloße Verschönerung, sondern essentielle Werkzeuge zur Erfüllung unterschiedlicher Nutzerintentionen:

  • Informative Suchen: AI Overviews, Featured Snippets und Knowledge Panels liefern schnelle Fakten und Übersichten.
  • Transaktionale Suchen: Shopping-Karussells, Produktlisten und lokale Ergebnisse erleichtern den Weg zum Kauf.
  • Navigationale Suchen: Sitelinks und Brand-Panels führen direkt zum gewünschten Ziel.
  • Lokale Suchen: Local Packs mit Karten, Öffnungszeiten und Bewertungen unterstützen regional relevante Entscheidungen.

Das Phänomen der „No-Click Searches“ (Suchen ohne Klick) ist dabei keine Bedrohung, sondern ein natürlicher Teil dieser Evolution. Studien zeigen, dass bis zu 38% der informativen Suchanfragen direkt auf der SERP beantwortet werden – ein „Good Abandonment“, bei dem die Intention des Nutzenden bereits erfüllt wurde.

Die Personalisierung der SERPs verstärkt diesen Trend weiter. Basierend auf Standort, Suchhistorie, Gerät und zahllosen weiteren Faktoren erhält jeder Nutzende eine individuell angepasste Ergebnisseite – was die Relevanz der Suchergebnisse um ein Vielfaches steigert.

Suchmaschinenoptimierung (SEO) neu gedacht

Der klassische Dreiklang aus Technical, On-Page und Off-Page SEO bleibt relevant für dich – erfordert jedoch eine Neugewichtung:

Technical SEO: Ein kritischer Erfolgsfaktor. Fokussiere dich auf:

  • Ladegeschwindigkeit (<1,5 Sekunden für Core Web Vitals)
  • Mobile-First-Optimierung (98% der KI-Datenverarbeitung erfolgt mobil)
  • Technische Sicherheit (HTTPS wird in 89% der zitierten Quellen vorausgesetzt)
  • Crawlbarkeit und klare Website-Architektur für KI-Parser

On-Page SEO: Der wahre Hebel für SERP-Präsenz:

  • Entwickle hochwertige, präzise Inhalte mit klar definierten Entitäten.
  • Strukturiere deinen Content für KI-Verständnis, ähnlich wie für SEO (klare Absätze, Überschriften, Listen).
  • Integriere multimodale Elemente (Texte mit eingebetteten Bildern, Videos und Datentabellen werden häufiger zitiert).
  • Implementiere schema.org-Markups (erhöhen die Einbindungswahrscheinlichkeit).
  • Baue Themencluster statt isolierter Keywords.

Off-Page SEO: Autorität als Zitationsquelle aufbauen:

  • Fokussiere dich auf E-E-A-T-Signale (Experience, Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness).
  • Qualitatives Linkbuilding ist wichtiger denn je.

Gezielte Optimierung für SERP Features

Analysiere zunächst, welche Features für deine Ziel-Keywords ausgespielt werden. Tools wie SEMrush können dir dabei helfen. Anschließend:

  • Für Featured Snippets: Strukturiere deine Inhalte in klare Frage-Antwort-Formate, Listen oder Tabellen.
  • Für Weitere Fragen: Recherchiere verwandte Fragen und integriere diese in deinen Content.
  • Für Knowledge Panels: Sorge für konsistente Unternehmensinformationen auf allen Plattformen.
  • Für das Local Pack: Optimiere dein Google My Business Profil mit vollständigen Daten, Fotos und regelmäßigen Updates.

Optimierung für AI Overviews

Um in KI-generierten Zusammenfassungen zitiert zu werden, musst du nichts weiter tun, als die Dinge umzusetzen, die du für deine On-Page SEO sowieso schon beachtest. Dazu gehören:

  • Formuliere präzise, faktenbasierte Aussagen mit definierten Entitäten. Diese werden von Google bevorzugt.
  • Implementiere umfassende strukturierte Daten (Schema.org).
  • Integriere verschiedene Medienformate in deine Inhalte.
  • Baue thematische Autorität in deinem Fachgebiet auf.

Suchanzeigen (PPC) als strategische Ergänzung

Bezahlte Anzeigen sind für folgende Szenarien besonders wertvoll:

  • Für hochkompetitive Keywords, wo organische Rankings schwer zu erreichen sind
  • Bei zeitkritischen Kampagnen, die sofortige Sichtbarkeit erfordern
  • Für transaktionale Anfragen mit hohem Conversion-Potenzial
  • Als Testplattform für neue Keywords oder Landingpages vor der SEO-Investition

Empfehlung: Die Kombination aus organischen und bezahlten Strategien – unter Berücksichtigung aller relevanten SERP-Features – erzielt die höchste Gesamteffektivität.

Erfolg messen in einer dynamischen SERP-Welt

Die reine Position in den organischen Ergebnissen sagt zu wenig über die tatsächliche Sichtbarkeit und Performance aus, wenn zahlreiche andere Elemente die Aufmerksamkeit der Nutzer auf sich ziehen.

Ein umfassendes Monitoring sollte daher folgende Aspekte umfassen:

  • Organische Positionen: Klassisches Ranking-Tracking bleibt wichtig, aber nicht isoliert betrachtet
  • Feature Präsenz: Wie oft erscheinen deine Inhalte in den SERP-Features wie Featured Snippets, PAA-Boxen oder Image Packs?
  • AI Overview Zitationen: Werden deine Inhalte in KI-generierten Zusammenfassungen referenziert?
  • Paid: Wie performt die bezahlte Präsenz im Vergleich zur organischen?

Vergiss außerdem nicht, diese technischen Metriken mit Nutzersignalen zu verbinden:

  • Klickraten (auch bei „No-Click Searches“)
  • Verweildauer und Interaktionen nach dem Klick
  • Conversion-Raten aus verschiedenen SERP-Elementen

Betrachte also so gut es geht das gesamte SERP-Ökosystem, nicht nur Rankings. Verbinde die technischen Metriken mit tatsächlichem Nutzerverhalten und miss den Erfolg jedes SERP-Elements individuell, um gezielt optimieren zu können.

Die Zukunft gestalten

Die SERPs befinden sich in einem Wandel. Von einfachen Linklisten haben sie sich zu komplexen, dynamischen und KI-getriebenen Interfaces entwickelt, die nicht nur Websites verlinken, sondern Suchintentionen direkt erfüllen.

Dieser Wandel wird sich weiter beschleunigen. Personalisierung durch Deep Learning, die Integration fortschrittlicher KI-Modelle und hyperlokale Anpassungen werden die SERPs der Zukunft prägen. Die Grenzen zwischen Suche, Conversion und direkter Informationsbereitstellung werden weiter verschwimmen.

Informationen werden Nutzer:innen nun von Google und LLMs bereitgestellt und die Möglichkeit zur Einflussnahme auf unserer eigenen Website vor der eigentlichen Kaufentscheidung wird weiter abnehmen. Somit bleiben uns nur zwei Dinge zu tun: Alle SEO-Maßnahmen an die neue SERP-Landschaft anpassen und unsere Content-Strategie nachhaltig zu überdenken.

Quellen:

 

 

Diskutiere mit uns das Thema:

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert