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Schreibe ich „unhelpful Content“?

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Erschienen in Jan II 2024 | SEO
Level: Advanced

Wenn du gute Rankings bei Google erzielen willst, reicht es mittlerweile nicht mehr, einen guten Title Link und eine passende Meta Description zu schreiben und das entsprechende Keyword überall zu platzieren. Google legt viel mehr Wert auf Nutzerfreundlichkeit und darauf, dass Inhalte den Leserinnen und Lesern einen Mehrwert bieten. Spätestens seit dem Rollout des Helpful Content Updates ist klar, dass man sich wirklich um relevante Inhalte bemühen muss, wenn man ein gutes Ranking erzielen will.

Woher weißt du nun, ob deine Inhalte helpful sind, oder nicht? Als Helpful Content werden Inhalte bezeichnet, die den Leserinnen und Lesern einen Mehrwert bieten und ihnen dabei helfen, etwas zu tun. Das muss nicht immer ein Tutorial oder eine neue Information sein. Unterhaltende Inhalte können User:innen beispielsweise beim Entspannen helfen. Als Faustregel gilt: Deine Inhalte sollten für Menschen geschrieben werden (= people-first), nicht für die Suchmaschine (= search engine-first). Die Intention dahinter muss immer sein, dass du den Userinnen und Usern etwas bietest, was sie sonst nicht im Internet finden. Wenn du Inhalte nur um des Ranking Willens veröffentlichst, wirst du damit keinen Erfolg haben.

Leider gibt es keine Checkliste, mit der du überprüfen kannst, ob dein Inhalt hilfreich ist oder nicht. Ein paar Anhaltspunkte, auf die du achten kannst, gibt es aber doch. Besonders Google Search Liaison Danny Sullivan veröffentlicht regelmäßig Beiträge auf X, die User:innen dabei helfen sollen, zu erkennen, ob sie hilfreiche Inhalte verfassen oder nicht.
Damit du nicht die komplette Plattform durchsuchen musst, haben wir dir die wichtigsten Erkenntnisse als FAQs zusammengefasst und übersetzt:

1. Wozu gibt es den Begriff „SEO“ überhaupt noch, wenn ich Inhalte nicht für Suchmaschinen optimieren soll?
Wenn das Ziel von SEO ist, Inhalte zu verbessern, damit sie ranken, ist das dann nicht search engine-first? Die ganze Sache klingt erstmal ziemlich paradox.
Es stimmt, dass Suchmaschinenoptimierung angewendet wird, um das Ranking eines Inhalts zu verbessern. Gleichzeitig soll sie Inhalte aber auch besser auffindbar machen. SEO hilft Google, deine Inhalte besser zu verstehen. Wenn du SEO-Praktiken auf Inhalte anwendest, die für die User:innen geschrieben wurden, werden sie einen positiven Impact auf das Ranking haben. Wie gut dein Inhalt optimiert ist, ist nicht ausschlaggebend dafür, ob dein Inhalt als helpful oder unhelpful eingestuft wird. Ausschlaggebend ist der Inhalt an sich. Die Optimierung für die Suchmaschine ist nicht das Problem. Das Verfassen eines Inhalts einzig und alleine zum Zweck, ein gutes Ranking zu erzielen, ist problematisch.

2. Ist mein Beitrag automatisch unhelpful, nur weil ich ihn für SEO optimiert habe?
Nein. Nur weil ein Beitrag nach den SEO-Regeln optimiert wurde, um besser zu ranken, heißt das nicht automatisch, dass Google davon ausgeht, dass er nur für die Suchmaschine geschrieben wurde. Solange er noch einen weiteren Zweck verfolgt, ist alles gut.

3. Woher weiß Google, was der Sinn und Zweck hinter meinem Beitrag ist?
Google nutzt eine Reihe von Signalen (oder eher Faktoren), die zeigen, welche Inhalte User:innen typischerweise als hilfreich ansehen. Auch wenn du z. B. Fragen deiner User:innen beantwortest, zählt das als people-first Content und sendet mit sehr großer Wahrscheinlichkeit die richtigen Signale.

4. Wie viel Arbeit muss ich in einen hilfreichen Inhalt stecken?
Hier gibt es keinen Richtwert. Auch Beiträge, für die nur wenig Arbeitsaufwand nötig war, können hilfreich sein, wenn sie die richtigen Informationen enthalten. Gleichzeitig müssen aufwendige Inhalte, in die du viel Zeit und Mühe gesteckt hast, nicht immer einen Mehrwert bieten. Es kommt ganz auf die Intention an.

5. Welche Wörter muss ich verwenden, damit mein Inhalt von Google als helpful eingestuft wird?
Es gibt keine Wörter, die einen Text helpful oder unhelpful machen. Der Algorithmus achtet – wie oben bereits erklärt – mit verschiedenen Signalen darauf, welche die Website sendet. Das kann beispielsweise das Verhalten von User:innen auf der Website sein.

6. Warum gibt es keinen Score, der zeigt, wie hilfreich ein Beitrag ist?
In Google Ads gibt es den sogenannten „Optimierungsfaktor“, der anzeigt, wie gut eine Kampagne optimiert ist. Auf Anzeigenebene gibt es den Qualitätsfaktor oder die Anzeigenrelevanz, die kurz gesagt anzeigen, wie gut oder schlecht deine Anzeige im Vergleich zu denen deiner Wettbewerber ist. In den PageSpeed Insights bekommst du ausführliche Informationen dazu, wie schnell deine Website lädt und an welchen Stellen die Ladezeiten noch optimiert werden können. Warum gibt es also in keinem einzigen Google-Tool einen Messwert, der anzeigt, wie hilfreich dein Inhalt ist?
Google begründet dieses Problem im Umgang von User:innen mit solchen Scores. Wenn es Tools gibt, die konkrete Werte anzeigen, konzentrieren sich die Nutzer:innen zu sehr darauf, den Score zu verbessern, statt die tatsächlichen Probleme anzugehen. Statt sich mit den Fragen zu beschäftigen, wie, warum und für wen sie ihre Inhalte produzieren, halten sie sich lieber an Kleinigkeiten wie der Formulierung einzelner Wörter auf. Der Fokus liegt somit wieder auf der Optimierung für das Ranking (bzw. in diesem Fall für den Score), statt auf der Optimierung für Leser:innen. Das Ziel wird damit verfehlt.

7. Was passiert mit (persönlichen) Blogs?
Blogs sind typischerweise Inhalte aus der Sicht des Bloggers oder der Bloggerin geschrieben, die schnell und unkompliziert Updates geben wollen. Sie beschreiben Szenarien aus ihrem persönlichen, außergewöhnlichen Blickwinkel und wollen mit den Kommentaren unter ihren Beiträgen interagieren. Solange du dich als Blogger:in darauf konzentrierst, das zu schreiben, was deine Follower:innen interessiert, gibt es kein Problem, auch wenn es sich „nur“ um Updates aus deinem täglichen Leben handelt. Du wirst bei Google auch dann ranken, wenn die Inhalte eventuell nur für Personen interessant sind, die deinem Blog ohnehin schon folgen. Dafür musst du dich auch nicht auf ein Themengebiet beschränken.
Problematisch wird es, wenn du Beiträge veröffentlichst, weil du für ein bestimmtes Keyword ranken willst, und nicht, weil du wirklich gerne über ein Thema berichten willst.
Beispiel: Wenn du deinen Follower:innen erzählst, welche coole Aktivität du heute aus Langeweile entdeckt hast, wird das vermutlich funktionieren, wenn deine Audience solche Dinge über dich wissen will. Wenn du den Beitrag „20 Dinge, die du gegen Langeweile tun kannst“ veröffentlichst, um für das Keyword „was tun gegen Langeweile“ zu ranken, dann kann das mit hoher Wahrscheinlichkeit als unhelpful Content eingestuft werden.

Quelle: Search Engine Roundtable

Google selbst hat bereits eine umfassende Dokumentation zum Thema hilfreiche und nicht-hilfreiche Inhalte erstellt. Darin findest du viele wichtige Informationen, zum Beispiel Fragen, die du dir stellen kannst, um herauszufinden, ob deine Inhalte für User:innen oder für Suchmaschinen erstellt werden. Wenn du diese Fragen mit „Ja“ beantworten kannst, solltest du deinen Content- sowie deinen SEO-Prozess nochmal kritisch hinterfragen:

  • Erstellst du viele Inhalte zu vielen verschiedenen Themen in der Hoffnung, dass einige im Ranking besonders gut abschneiden?
  • Nutzt du umfangreiche Automatisierungen, um möglichst viele Inhalte zu unterschiedlichen Themen zu erstellen?
  • Änderst du das Datum von Seiten, damit sie aktuell erscheinen, ohne dass sich der Inhalt maßgeblich geändert hat?
  • Entfernst du viele alte Inhalte, hauptsächlich weil du der Meinung bist, dass diese nicht mehr gut ranken und deine Website ohne sie „neuer“ erscheint? (Spoiler: Das funktioniert nicht.)

Den kompletten Fragenkatalog findest du in der Dokumentation des Google Search Central.

Je mehr dieser Aussagen du mit "Ja" beantworten kannst, desto wahrscheinlicher ist es, dass dein Inhalt keinen Mehrwert bietet: 1. Ich erstelle Inhalte, damit meine Seite ein gutes Ranking bei Google erzielt. 2. Ich erstelle viele Inhalte zu vielen verschiedenen Themen, damit meine Seite für möglichst viele Themen gut ranked. 3. Inhalte lasse ich hauptsächlich automatisiert erstellen, damit ich viele verschiedene Inhalte in kurzer Zeit produzieren kann. 4. Ich schreibe über alles, was gerade Trend ist. 5. Hauptsächlich fasse ich Artikel anderer Autorinnen und
Autoren zusammen, das geht schneller, als sich selber Inhalte zu überlegen. 6. Ich kriege oft das Feedback, dass User:innen weitere Quellen zu einem meiner Themen benötigen. 7. Meine Texte sollten eine bestimmte Wortanzahl erreichen, weil sie dann besser ranken. 8. Ich möchte viele Nischenthemen abdecken, damit ich viele
Suchbegriffe erzielen kann. Dazu reicht es, wenn ich mich im Internet kurz über dieses Thema informiere. 9. Ich verfasse meine Überschriften extra so, dass User.innen unbedingt drauf klicken wollen, um die Klickzahlen zu erhöhen. 10. Ich passe das Datum eines Inhalts regelmäßig im Backend an, damit er aktuell erscheint. 11. Alte Inhalte entferne ich, damit meine Seite als besonders aktuell wahrgenommen wird.