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Entdecke und behebe Keyword-Kannibalisierung!

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Erschienen in Mar III 2023 | SEO
Level: Beginner

Hast du zwei oder mehr Seiten, die für ein Keyword ranken? Oder beobachtest du deutlich weniger Traffic auf einzelnen Landingpages als erwartet? Dann könnte eine Keyword-Kannibalisierung vorliegen. Wir zeigen dir, wie du herausfindest, ob du ein Kannibalisierungsproblem hast und, falls ja, wie du es lösen kannst. Für diesen Artikel haben wir uns bei Search Engine Land für dich schlau gemacht.

Von Keyword-Kannibalisierung oder auch URL-Kannibalisierung spricht man, wenn zwei oder mehr Seiten für dasselbe Keyword ranken. Wenn das der Fall ist, „klauen“ diese beiden Seiten sich gegenseitig Traffic. Für Google ist nicht klar, welche der beiden Seiten ausgespielt werden soll. Entweder werden die Seiten dann abwechselnd gezeigt, oder im schlimmsten Fall werden beide überhaupt nicht mehr auf der SERP ausgespielt. Platzierst du alle Inhalte zum Keyword auf einer einzelnen Seite, bündelt diese den Traffic und du hast größere Chancen auf eine bessere Position auf der SERP.

Ist Keyword-Kannibalisierung immer problematisch?

Meistens ist das Ausspielen mehrerer Seiten für ein und dasselbe Keyword eine Situation, die du lieber vermeiden möchtest, um möglichst viel Traffic zu einem bestimmten Begriff nur auf eine relevante Seite zu lenken. Generell muss das parallele Ausspielen von Ergebnissen zu einem Suchbegriff aber nicht immer direkte Nachteile für dich haben.
Darum prüfst du als erstes, ob Keyword-Kannibalisierung ein wirkliches Problem für deine Website darstellt. Dazu schaust du dir am besten deine Suchergebnisse zu bestimmten Suchbegriffen an.
Im folgenden Beispiel siehst du, dass die Ergebnisse manchmal eingerückt dargestellt sein können. Hier werden zwei Seiten der gleichen Marke für dieselben Keywords ausgespielt.

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Für Lecker.de sind diese beiden Seiten, die auf Seite 1 der Suchergebnisse ranken, von Vorteil. Die eingerückten Ergebnisse geben Lecker.de mehr Visualität auf der Seite und erhöhen damit die Chancen auf einen Klick.

Wenn zwei oder auch mehrere Seiten deiner Marke in den SERPs eingerückt dargestellt werden, musst du nicht tätig werden. Vor allem, wenn du auf den Seiten Klicks und Konversionen erhältst.

Wie kann ich Keyword-Kannibalisierung identifizieren?

Du kannst mithilfe einer Software wie Sistrix, ScreamingFrog oder Semrush herausfinden, ob für einzelne Seiten eine URL-Kannibalisierung vorliegt. Wenn du keinen Zugang zu einer Software hast, kannst du potenzielle Probleme mit der Google-Site-Suche finden.

Verwende bei der Suche die folgende Formel: site:beispiel.de „keyword“

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Das Beispiel oben zeigt dir, wie Google die auf der Lecker.de-Website veröffentlichten Inhalte zum Thema „gesund“ und/oder „Mittagessen und/oder Arbeit“ aufgelistet hat.

Wenn Seiten bei dir ähnliche Ergebnisse haben, dann lohnt sich eine nähere Analyse der einzelnen URL in Bezug auf die Keywords und das erzielte Ranking.

Wie erkenne ich, ob eine Kannibalisierung vorliegt?

Die folgenden Indikatoren können dir bei einer Analyse helfen:

Ein plötzlicher Rückgang der Klicks oder Impressionen
Manchmal wirst du feststellen, dass Google neu veröffentlichte Inhalte gegenüber den bereits gerankten Seiten bevorzugt. Beobachte diese Entwicklung. Oft normalisiert sich das nach einer Weile. Wenn nicht, dann schau dir unbedingt unsere Empfehlungen zur Behebung von Keyword-Kannibalisierung weiter unten an.

Trotz aller Bemühungen rankt die Seite schlecht
Zwei Inhalte, die auf dieselbe Such-Intention abzielen, können für Google „verwirrend“ sein. Hier kann es sein, dass deine Content-Strategie nicht so eindeutig ist, wie sie sein sollte. In diesem Fall macht es Sinn den Inhalt und die Intention beider Seiten zu vergleichen und inhaltlich anzupassen.

Seiten ranken für ein Keyword, obwohl sie das nicht sollten
Wenn du an deiner Content-Strategie gearbeitet hast, aber die falsche Seite rankt immer noch, dann kannibalisieren sich deine Seiten mit Sicherheit selbst. Lies im folgenden Abschnitt, was du jetzt tun kannst.

Wie behebe ich eine Keyword-Kannibalisierung?

Wie du die Keyword-Kannibalisierung behebst, hängt von dem Problem ab, das sie verursacht, und von der Lösung, die für deine User:innen am nützlichsten ist.

Hier sind einige Ansätze, die dir helfen können, dein Kannibalisierungsproblem zu lösen:

1. Interne Verlinkung
Als Erstes macht es Sinn, dass du eine sinnvolle Strategie der internen Verlinkung hast. Wenn du logisch und aussagekräftig intern verlinkst, dann hilfst du deinen Nutzer:innen relevante Quellen und verwandte Inhalte zu finden. Außerdem gibt diese Strategie Google eine Richtlinie dafür, wofür eine Seite ranken sollte.

Strategien zur internen Verlinkung können sein:

  • die Relevanz der Hauptseite für Keywörter mit hohem Suchvolumen zu erhöhen,
  • Fokus auf Keywords mit mittlerem Suchvolumen, um den Verkehr auf wichtige Zielseiten zu lenken, z. B. Kategorieseiten und
  • auf relevante Unterseiten verlinken, wie Produktdetailseiten oder Produktvergleichsseiten.

Schon bei der Content-Produktion solltest du wissen, welche User-Fragen dein Inhalt beantworten soll. Dafür rankt dann idealerweise auch deine Seite. Hast du weiterführende oder über- bzw. untergeordnete Inhalte, kannst du diese untereinander verlinken, um die User:innen gezielt durch deine Webseite zu führen und um ihnen Orientierung zu geben.

Überprüfe bei deiner internen Verlinkung, welche Links auf die beiden in Konkurrenz stehenden Beiträge verweisen. Möglicherweise verweist du auf diese Seiten mit demselben Ankertext. Wenn du einen Überblick über deine Ankertexte erhalten möchtest, hilft dir der ScreamingFrog.

Öffne den ScreamingFrog, gib deine URL ein und starte den Crawl. Filtere dann nach HTML, klicke auf die Seite, die du sehen möchtest, und dann auf “inlinks” unten.

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Jetzt kannst du jetzt sehen, welche Seiten mit welchem Ankertext auf deine Seite verlinken und kannst diese jetzt gezielt anpassen.

Pro-Tipp: Bereite schon bei der Erstellung deines Redaktionsplans eine Inhaltsdatenbank (z. B. ein Google Sheet) vor, in der du sinnvolle Keywords bereitstellst. Diese können dann für die Ankerlinks verwendet werden. Auf diese Weise verhinderst du, dass andere Autor:innen wahllos interne Links in die Artikel einfügen.

2. Erstellung von Keyword-Clustern
Du hast eine Keyword-Kannibalisierung festgestellt, möchtest aber beide Seiten behalten? In diesem Fall solltest du jedem Artikel einen bestimmten Zweck zuweisen. Entwickle zu diesem Zweck ein Keyword-Cluster und lege pro Cluster eine klare Suchabsicht, also einen User Intent, fest. Habe dabei im Hinterkopf, dass jeder Inhalt etwas Einzigartiges leisten muss.

Anhand des obigen Beispiels von Lecker.de kannst du sehen, dass der erste und der dritte Artikel vom User Intent her sehr ähnlich sind. Es geht um schnelle Gerichte fürs Büro. Für den oder die User:in ist ein Unterschied auf Anhieb nicht zu erkennen.

3. Konsolidierung des Inhalts und 301-Weiterleitungen
Wahrscheinlich siehst du bei deiner Analyse ziemlich schnell, wo es sich anbietet, sich von einer der beiden konkurrierenden Seiten zu trennen. Hier kannst du Inhalte konsolidieren oder eine 301-Weiterleitung einrichten. Meistens ist das der Fall, wenn beide Seiten auf genau dasselbe Keyword abzielen.

Im Fall von Lecker.de könnte es sinnvoll sein, die erste und die dritte Seite zu konsolidieren und durch eine Weiterleitung den Traffic auf einer Seite zu bündeln.

Bitte analysiere deine URLs zuerst, bevor du du zwei (oder mehrere) Artikel zusammenführst. Dazu kannst du mithilfe der Google Search Console herausfinden, welches die erfolgreichste URL bezüglich Klicks, Impressionen und durchschnittlichen Positionen ist. In der Regel wird die eine die andere weit übertreffen, so dass die Wahl offensichtlich ist.

Hast du dich für eine “Gewinner-URL” entschieden, dann geht es ans Konsolidieren der Inhalte. Achte hierbei auf eine gründliche Überarbeitung. Am Ende sollte ein relevanter Content entstehen, der deine User:innen komplett abholt.

4. Kanonische Seite hinzufügen
Wenn du die beiden konkurrierenden Seiten aus diversen Gründen behalten musst, du aber nicht möchtest, dass Google beide indexiert, dann kannst du eine kanonische Seite hinzufügen.
Diese Methode ist nützlich für E-Commerce-Websites, auf denen dasselbe Produkt unter mehreren URLs existiert. Wenn du mehr über Canonical Tags erfahren möchtest, dann hilft dir die Dokumentation von Google weiter.

Wie kannst du Kannibalisierung in Zukunft vermeiden?

Kannibalisierungsprobleme kannst du am besten durch einen Content-Plan verhindern. Ohne Planung kann es immer wieder sein, dass die besten Autor:innen ähnliche oder gleiche Inhalte produzieren und du so ungewollt ein Problem mit URL-Kannibalisierung bekommst. Um genau das zu vermeiden, beherzige bitte folgende strukturelle Tipps bei der Content-Erstellung:

  • Fokus Keyword: Weise jedem Inhalt ein Keyword zu.
  • Keyword Cluster: Gib alle weiteren Keywords an, für die der Beitrag ranken soll.
  • Pillar Content: Diese Strategie hilft dir, um Hauptinhalte und Nebeninhalte zu strukturieren.

Wenn du jeden Inhalt thematisch clusterst, kannst du deinen Content nach diesem Thema filtern und überprüfen, ob du nicht bereits schon Inhalte zu genau diesem Thema erstellt hast.

Oder du identifizierst Inhalte, die du bearbeiten oder recyceln kannst, anstatt sie neu zu erstellen. Manchmal kann eine gute Bearbeitung eines bestehenden Artikels Wunder für dein Ranking bewirken.

Je mehr sich dein Content am User-Intent und damit dem Zweck der Inhaltsproduktion hält, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass du kannibalisierende Inhalte erhältst. Falls du selbst keine Erfahrung mit SEO hast, ist es hilfreich, einen oder eine Suchmaschinenoptimierer:in zu diesem Prozess hinzuzuziehen, um passende Keywords und Cluster zu erstellen. Bist du hingegen erfahrene:r SEO, dann bringe dich gerne unterstützend bei der Content-Erstellung ein.

Den kompletten Artikel liest du bei Search Engine Land.