Das kann das neue ScreamingFrog Update

Es ist vollbracht: ScreamingFrog SEO Spider 17.0 steht zum Download zur Verfügung. Mit der neuen Version kommen einige neue Features. Diese möchten wir dir heute vorstellen. Wir beziehen unsere Informationen direkt von der Website des ScreamingFrog. Außerdem haben wir unseren ScreamingFrog-Experten Stephan Czysch nach seiner Einschätzung zum neuen Update gefragt.

🐸 Uns ist aufgefallen, dass in der deutschen Version des ScreamingFrogs einige Übersetzungen aus dem Englischen im Kontext nicht ganz korrekt sind. Issues wird zum Beispiel mit Ausgaben übersetzt, obwohl es eher Probleme heißen müsste. Auch übersetzt der ScreamingFrog das Wort Property zu Eigenschaft, wobei mit Property hier der Account beziehungsweise die registrierte Website gemeint ist. Im Deutschen verwenden wir hier ebenfalls den Begriff Property. Trotzdem möchten wir dir hier die Erklärungen für das deutsche Tool geben. Wundere dich also bitte nicht, wenn das Wording keinen Sinn ergibt. Der ScreamingFrog ist ein extrem hilfreiches und starkes Tool, weswegen wir über diese winzige Sprachbarriere gut und gerne hinwegsehen.

1. Das Ausgaben-Tab
Der Bereich Ausgaben hilft dir, Probleme und Chancen besser zu identifizieren. Du findest ihn auf der rechten Seite. Er enthält Informationen zu Warnungen, Problemen bei der Auslieferung von URLs und Potenziale. Zu jedem der hier aufgelisteten Probleme bekommst du detailliertere Informationen, wenn du auf die jeweilige Zeile klickst.

Der ScreamingFrog kategorisiert die gefundenen Schwachpunkte folgendermaßen:

• Probleme, die mit Ausgabe gekennzeichnet sind, solltest du so schnell es geht beheben. Hier gibt es Probleme, die verhindern, dass die URL erreichbar ist.
• Gelegenheiten markieren Optimierungsmöglichkeiten. Hier gibt es kein Problem an sich, sondern das Potenzial, die Performance deiner Website zu verbessern.
• Eine Warnung ist ebenfalls kein Problem per se. Damit zeigt dir das Tool, dass ein Problem existieren könnte. Du solltest hier in jedem Fall checken, ob ein Fehler vorliegt.

ScreamingFrog: Problemtypen im Ausgabentab

2. Interne Nofollow-Inlinks
Im Reiter Links findest du den Filter Interne Nofollow-Inlinks. Damit filterst du alle Seiten, die…

• …keine internen Verlinkungen ausweisen.
• …interne Verlinkungen mit Nofollow-Attribut aufweisen.
• …Links ohne Ankertexte haben.

ScreamingFrog: Interne Nofollow-Inlinks

3. Das Crawl-Limit
In der unbezahlten Version bist du auf 500 URLs limitiert. Erwirbst du eine Lizenz, kannst du theoretisch endlos viele Links crawlen lassen. Während das manchmal Sinn ergibt, reicht es oft, nur einen Teil der Seite zu crawlen und die Links stichprobenartig zu überprüfen. Im Reiter Konfiguration > SEO Spider > Einschränkungen legst du das Limit für einen Crawl fest. Auch detaillierte Angaben sind möglich. Hast du beispielsweise einen großen Online-Shop, kannst du dich hier auf einen Teil der Produktseiten beschränken, wenn du für deine Analyse nicht jede einzelne Produktseite überprüfen möchtest.

ScreamingFrog Crawl Limit

4. Konfiguration für mehrere Properties bei der URL Inspection API für die Google Search Console (GSC)
Mit der URL Inspection API kannst du 2.000 Links crawlen. Diese Limitierung kommt von Google. Wenn du mehrere Properties in deiner GSC verwaltest, sind diese 2.000 URLs schnell überschritten. Deswegen gibt es eine Einstellung, mit der du pro Property 2.000 Anfragen stellen kannst.

Gehe dazu im Reiter Konfiguration auf API-Zugang > Google Search Console und setze dort im Tab URL-Inspektion den Haken bei Verwenden Sie mehrere Eigenschaften.

5. Loslösbare Tabs
Alle Tabs lassen sich nun per Rechtsklick und anschließender Auswahl von Trennen vom Hauptfenster loslösen und beliebig verschieben. So kannst du deinen Crawl im Auge behalten, egal was du gerade tust.

Außerdem gab es einige kleinere Neuerungen. Eine Auswahl findest du hier:

1. Es gibt eine Sichern und Öffnen Option für alle Berichte und Formate.
2. In der PageSpeed Insights Integration gibt es nun Metriken für die Interaction to Next Paint (INP) und die Time to First Byte (TTFB).
3. Das Limit für hreflang-Tags wurde von 200 auf 500 angehoben.

Wer kennt sich besser mit dem ScreamingFrog aus, als unser Trainer Stephan Czysch? Wohl kaum einer! Er ist Trainer für das Screaming-Frog-Seminar bei der 121WATT und weiß immer bestens Bescheid über aktuelle Updates und Neuerungen. Wir haben ihn nach seiner Lieblings-Funktion aus dem neuen Update gefragt. Außerdem erklärt er dir, was diese Funktion dir als Online-Marketer:in oder SEO bringt:

„Wie sage ich im Seminar so schön: Erstmal erhebt der ScreamingFrog nur Datenpunkte über Webadressen – und ohne die richtigen Fragen bringen diese Daten erstmal wenig. Sie sehen zwar schön aus, sind aber nur schwer in direkte Maßnahmen zu übersetzen. Die (SEO-)Kunst besteht darin, die für die Website und deren Ziel richtigen (und wichtigen) Fragestellungen zu formulieren.

Bisher hatte der ScreamingFrog im Vergleich zu anderen Tools wenig Hilfestellungen angeboten, um diese Fragestellungen zu entwickeln. Doch seit Version 17 ist das mit an Bord! Mit dem neuen „Issues-Tab“ (= Ausgaben-Tab) nimmt der ScreamingFrog vor allem neue Nutzer:innen stärker an die Hand.

Für Power-User:innen dürfte vor allem die „Multiple Properties“-Funktion zur Abfrage der URL Inspection-API der Google Search Console relevant sein. Mit dieser API kann überprüft werden, ob eine Seite von Google indexiert wurde. Dank der neuen Funktion kann mit wenig Aufwand das Abfragelimit von 2.000 URLs pro Tag (und Property) schlau umgangen werden. Einfach wichtige Verzeichnisse der Website in der Search Console
verifizieren, und schon fragt ScreamingFrog die Daten der einzelnen Verzeichnis-Properties ab und erhöht dadurch die Anzahl der Datenpunkte signifikant.“

🔍 Alle weiteren Bestandteile des Updates findest du direkt beim ScreamingFrog.

Du brauchst mehr Input zum ScreamingFrog? Dann ist unser Screaming-Frog-Seminar genau das Richtige für dich.