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Kanban vs. Scrum – was sind die Unterschiede?

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Erschienen in Sep II 2023 | Agile Methoden
Level: Beginner

Immer mehr Unternehmen arbeiten projektbezogen. Dabei sind Agilität und Anpassungsfähigkeit mittlerweile Grundvoraussetzung, um im globalen Wettbewerb mithalten zu können. Eine steigende Dynamik und ein kontinuierlicher Wandel von bestehenden bzw. neuen Anforderungen setzen agile Projektmethoden voraus. Dabei werden agile Methoden und Frameworks längst nicht mehr nur in der Softwareentwicklung angewendet. Auch in Bereichen wie Marketing, IT, Eventplanung und Produktentwicklung sind sie heute Standard. Etabliert haben sich hier vor allem Kanban und Scrum. Aber worin unterscheiden sie sich und wann sind sie geeignet? Dieser Artikel soll dir Unterschiede aufzeigen und dich bei der Wahl der passenden Vorgehensweise an die Hand nehmen. Als Quelle verwenden wir einen Artikel von Hubspot.

Was ist agiles Projektmanagement?

Kanban und Scrum sind unterschiedliche Methoden aus dem agilen Projektmanagement. Sie basieren beide auf einem iterativen Ansatz, wodurch eine schnellere Reaktionsfähigkeit und Flexibilität im Hinblick auf dynamische Änderungen ermöglicht werden soll. Neue Anforderungen bzw. Aufgaben können also jederzeit aufgenommen und berücksichtigt werden. Die Maximierung von Transparenz im Bezug auf den Arbeitsfortschritt und eine kontinuierliche Verbesserung der Prozesse sollen zudem die Produktivität des Teams steigern.

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Kanban

Kanban hat seinen Ursprung im Lean-Manufacturing und setzt vor allem auf die Visualisierung von Aufgaben und Arbeitsabläufen durch ein sogenanntes Kanban-Board. Dieses stellt eine Übersicht aller Aufgaben dar, welche je nach Bearbeitungsstatus verschiedenen Spalten zugeordnet sind (z. B. Open, in Progress, Review, Done). Es stellt die primäre Informationsquelle des Projektteams dar und wird jederzeit aktuell gehalten. Dadurch wird die Transparenz über aktuellen Workload und Arbeitsfortschritt gesteigert und die Kommunikation im Team erleichtert. Verschiedene Grafiken und Diagramme tracken beispielsweise die durchschnittliche Durchlaufzeit der Aufgabe und wie sich diese über die Zeit entwickelt.

Hier siehst du ein Beispiel für ein Kanban-Board mit folgenden Spalten: Backlog, on Hold, in progress, Review, Done

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Scrum

Das Scrum Framework stammt aus der Softwareentwicklung. Im Gegensatz zu Kanban geht es bei Scrum nicht um die Visualisierung, sondern mehr um die Rahmenbedingungen, mit denen Aufgaben angegangen werden. Projekte sollen damit besser und flexibler zu managen sein. Dabei unterteilst du das gesamte Projekt in kleine, überschaubare Aufgaben, die in festgelegten Zeitabschnitten, den sogenannten „Sprints“, bearbeitet werden. Das Team arbeitet gemeinsam an diesen Aufgaben und trifft sich regelmäßig, um Fortschritte zu besprechen und den nächsten Schritt zu planen. Das Scrum Framework ermöglicht es dir, schneller auf Veränderungen reagieren zu können und sicherzustellen, dass am Ende genau das herauskommt, was wirklich gebraucht wird.

Scrum Guide

Der Scrum Guide ist sozusagen das Herzstück von Scrum. Hier sind alle Werte, Prinzipien, Artefakte und Rollen des Frameworks festgeschrieben. Dabei ist er kein langes und kompliziert zu lesendes Dokument, sondern fasst seine Inhalte kurz und bündig auf 14 Seiten zusammen. Du kannst ihn bei Scrum.org kostenlos downloaden.

Hier siehst du den Ablauf des Scrum Framworks: Produkt Backlog, Meeting zur Sprint-Planung, Sprint Backlog, Sprint, tägliches Meeting, Rückblick

Wie unterscheiden sich Kanban und Scrum?

Betrachtet man Kanban und Scrum, scheinen sie zunächst sehr ähnlich. In der Praxis kann die Umsetzung in einigen Fällen auch ähnlich ausfallen. Dennoch gibt es einige Unterschiede, derer du dir bewusst sein solltest.

Grundprinzip: Bei Kanban nutzt du Diagramme zur Optimierung der Aufgaben und die Visualisierung der Aufgaben in einem Kanban-Board steht im Zentrum der Methode. Scrum dagegen hat als wichtigsten Faktor die Lernerfahrungen und nutzt diese zur Optimierung der Maßnahmen.
Team: Kanban kann sowohl von Einzelpersonen als auch in Teams angewendet werden. Die Teamgröße spielt dabei keine Rolle. Für Scrum eignen sich Teams von drei bis neun Personen.
Rollen: Außer eines Projektleiters oder einer Projektmanagerin (die auch nicht zwingend notwendig sind), gibt es bei Kanban keine festgeschriebenen Rollen. Bei Scrum hingegen werden Rollen wie Product Owner, Scrum Master und Entwickler festgelegt.
Aufgabenverteilung: Kanban funktioniert nach dem „Pull“-Prinzip. Neue Aufgaben werden erst begonnen, wenn die vorherigen abgeschlossen sind. Während der Bearbeitungsprozesse können allerdings Änderungen an den aktuell bearbeiteten Aufgaben vorgenommen werden, wenn es für den Outcome des Prozesses sinnvoller ist. Angefangene Aufgaben werden dann wieder auf „Open“ oder auf „on Hold“ geschoben. Auch Scrum funktioniert nach dem Pull-Prinzip, allerdings sind keine Änderungen an den festgesetzten Aufgaben zulässig.
Meetings: Kanban gibt keine Meetings vor. Zwar sollten regelmäßige Meetings abgehalten werden, allerdings können alle Beteiligten jederzeit im Kanban-Board sehen, wie der Status der einzelnen Aufgaben ist. Beim Scrum Framework ist jeden Tag ein kurzes Meeting vorgesehen sowie ein längeres Gespräch jeweils vor und nach einem Sprint.
Erfolg: Bei Kanban wird der Erfolg des Teams anhand der Zykluszeit gemessen. Diese misst die Zeit, die für ein Projekt aufgewendet wurde, von Anfang bis Ende. Bei Scrum entscheidet die Velocity über den Erfolg oder Misserfolg eines Projekts. Hierbei wird gemessen, wie viel Arbeit in einem Sprint erledigt wurde.
Generell Flexibilität: Generell kann man sagen, dass Kanban viel mehr Flexibilität zulässt. Du kannst jederzeit neue Spalten und Karten zu deinem Kanban-Board hinzufügen. Scrum hingegen profitiert von klaren Strukturen und Vorgaben, was das Erreichen von Zielen vereinfachen kann.

Wann Scrum und wann Kanban?

Kanban eignet sich sowohl für Einzelpersonen als auch für Teams und sollte eher in kleineren Projekten zum Einsatz kommen. Die Dauer des Projektes spielt keine Rolle. Kanban eignet sich sogar besser, wenn einzelne Aufgaben mehr oder eine ungewisse Zeit in Anspruch nehmen. Kanban eignet sich für Personen und Teams, die gerne visuell arbeiten und denen ein genauer Überblick über das gesamte Projekt wichtig ist.
Scrum eignet sich für Teams, die an komplexeren Projekten arbeiten, da diese mit dem Framework gut strukturiert und koordiniert werden können. Wichtig ist, dass die Teammitglieder in der Lage sind, Deadlines strikt einzuhalten. Scrum wird außerdem dann empfohlen, wenn bereits ein großer Pool an Aufgaben existiert, die abgearbeitet werden müssen.
Prinzipiell kannst du auch beide Methoden miteinander vereinen: Dabei wird Scrum innerhalb des Kanban-Boards implementiert und umgesetzt. Innerhalb eines Sprints kannst du so die Flexibilität von Kanban genießen und am Ende trotzdem strukturierte Ergebnisse haben.

Weitere Infos zum Thema Kanban vs. Scrum findest du bei Hubspot.