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Is Bing a Thing?

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Erschienen in Mar I 2023 | SEO
Level: Advanced, Beginner

Bing stand schon immer im Schatten von Google. Mit gerade mal 5,4 % Marktanteil (lunapark, 2022) hat Bing es nie geschafft, auch nur annähernd so erfolgreich zu sein wie Google (Marktanteil: 90,8 %). Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis Microsoft seine Suchmaschine einstellt. Bis heute. Microsoft ist das erste Unternehmen, welches eine künstliche Intelligenz (ChatGPT) in seine Suche integriert hat. Für einige Nutzer:innen ist das Chat-Feature bereits verfügbar.

Für Personen, die im Online-Geschäft arbeiten oder sich mit IT beschäftigen, sind künstliche Intelligenzen nichts Neues. Die Veröffentlichung von ChatGPT hat allerdings einen riesigen Fels ins Rollen gebracht. Die große mediale Aufmerksamkeit sorgte dafür, dass auch Leute, die sich nicht intensiv mit Technik beschäftigen eine Vorstellung davon bekamen, wie mächtig künstliche Intelligenz sein kann. Nun liefern sich Bing und Google einen regelrechten Wettstreit: Wer hat das bessere KI Tool?

Die Frage aller Fragen: Hat Bing jetzt die Nase vorne?

Klar ist wohl, dass Bing Google nicht über Nacht überholen wird. Betrachten wir den Marktanteil, hat Google ja fast immer noch ein Monopol auf die Suche. Google sollte sich allerdings nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen, denn Microsoft lenkt aktuell mehr Aufmerksamkeit auf seine Suchmaschine Bing als in all den Jahren zuvor. In nur 48 Stunden haben sich über eine Million Nutzer:innen für das „neue Bing“ registriert, in welchem die Suche über die KI ChatGPT integriert ist.

Stephen Shankland, Autor beim US-amerikanischen Mediennetzwerk CNET hat Google und die neue Bing-Suche dem direkten Vergleich unterzogen. Das Ergebnis: Bei 8/10 Suchanfragen überzeugt das Bing-Ergebnis mehr, als das Google-Ergebnis. Alles über Shanklands Test kannst du hier nachlesen. Wir finden diesen Test super spannend, weisen jedoch eindringlich darauf hin, dass es sich bei den Ergebnissen um rein subjektive Einordnungen handelt. Die Ergebnisse sind in keiner Weise nach einem Fragenkatalog o. Ä. standardisiert. Bilde dir hierzu gerne deine eigene Meinung.

Was unterscheidet die KI-Suche von der regulären Suche?

Suchst du bei einer Suchmaschine wie Google oder Bing nach etwas, so bekommst du bei der regulären Suche verschiedene Websites vorgeschlagen, welche die Antwort auf deine Frage beinhalten (könnten). Das Ziel von Suchmaschinenoptimierer:innen ist es dabei, die eigene Website so zu optimieren, dass sie in den Suchergebnissen möglichst weit oben landet. Mit der KI-Suche ändert sich das. Dabei stellst du der Suchmaschine deine Frage und die KI sammelt darauf hin Informationen aus verschiedenen Quellen zusammen und liefert dir so ihre eigene Antwort auf die Frage – ohne die Quellen mit anzugeben. Besonders für informationale Suchanfragen wird sich die Art des Suchens und die Suchmaschinenoptimierung somit ändern.

Folgende Fragen müssen SEOs sich nun stellen:

Werde ich als SEO überhaupt noch gebraucht?
Um deinen Job solltest du dir erstmal keine Sorgen machen. Deine Kundinnen und Kunden werden sich nicht von dir abwenden. Sie vertrauen dir und darauf, dass du über neue Techniken wie ChatGPT oder Bard Bescheid weißt und ihnen erklären kannst, wie sie diese im Unternehmen sinnvoll einsetzen. Deine Kundschaft tritt nicht mehr mit der Frage „Was hältst du von dieser neuen Technik?“ an dich heran, sondern will wissen, wie du ihre Strategie an die Änderungen, welche die KIs mit sich bringen, anpasst. Du solltest dich also nicht darauf vorbereiten, deinen Job zu verlieren, sondern vielmehr darauf, dass deine Kundinnen und Kunden immer spezifischere Fragen zu KI-Tools, deren Funktionsweise und Anwendungsmöglichkeiten stellen werden.

Ist Content immer noch King?
Marken sollten sich keine Sorgen darüber machen, dass KIs direkt Verkäufe verhindern, weil Produkte online nicht mehr sichtbar sind. Tatsächlich ist im Moment zu erwarten, dass transaktionale Suchanfragen nur wenig von der Implementierung von KI in die Suchmaschine betroffen sind. Content allerdings wird sehr wohl von den Auswirkungen betroffen sein. Besonders sorgen sich Unternehmen darum, dass sie in Zukunft mit noch mehr (schlechte,) von KI verfassten Texten um das Ranking kämpfen müssen. Die großen Suchmaschinen arbeiten allerdings mit Hochdruck daran, Techniken zu entwickeln, welche KI-erstellte Texte erkennen und abstrafen. Die Antwort lautet also: Ja. Content ist immer noch King und du solltest nicht aufhören, großartige und relevante Inhalte zu veröffentlichen. Nutze die gegebenen Möglichkeiten, um KIs in den Produktionsprozess mit einzubauen aber setze nicht ausschließlich auf KI-basierte Texte. Du solltest jedes Content-Stück, das du veröffentlichst, noch mindestens einmal überarbeiten, bevor du es veröffentlichst.

Was soll ich nun tun?
Das Search Engine Land empfiehlt: Erstmal den Ball flach halten und sich nicht zu viele Sorgen machen. Aktuell ist es noch zu früh, wirklich große Entwicklungen bei der Suche vorherzusagen, weswegen du keine drastischen oder unüberlegten Entscheidungen treffen solltest. Bleibe stattdessen immer auf dem neuesten Stand und verfolge die Entwicklungen von ChatGPT, Bard & Co. Spiele mit den Tools, teste Dinge aus und erörtere deine Möglichkeiten.
Experten erwarten, dass wir (als Gesamtheit der SEOs da draußen) irgendwann Regeln entwickeln können, wie man für Bard optimiert, genauso, wie es den Leitfaden „Optimierung für BERT gibt: halte dich an die Guidelines, schreibe exzellente Inhalte und drück die Daumen.
Zusatztipp: SEO-Experte Barry Rolapp vermutet, dass schema.org auch bei KI-gestützter Suche eine große Rolle spielen wird. Ein paar freie Stunden könntest du also dafür nutzen, um dich näher mit der schema.org  Markup Language auseinanderzusetzen und Elemente auf deiner Seite auszuzeichnen.

Quellen: Search Engine Land, SEO Südwest, Google Watch Blog, Lunapark