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Alternative Verkaufsplattformen (Teil 4): OTTO

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Erschienen in Mar I 2023 | E-Commerce, Serie: Alternative Verkaufsplattformen
Level: Beginner

Als B2C-Retailer ist die erste Anlaufstelle wohl Amazon, wenn du dich nach Marktplätzen umsiehst, über welche du deine Artikel verkaufen kannst. Neben der Möglichkeit des eigenen Online Shops gibt es aber noch einige weitere Plattformen in Deutschland, die für dich in Betracht kommen. Heute möchten wir dir zeigen, wie der Verkauf über OTTO funktioniert.

Warum bei OTTO verkaufen?

Otto ist einer der beliebtesten Marktplätze in Deutschland. Verschiedene Quellen (z. B. Statista oder Handelsblatt) bestätigen, dass Otto nach Amazon der zweitgrößte E-Commerce Shop ist, wenn es sich um physische Güter für den B2C-Handel dreht. 2021 hat Otto mit ca. 5,12 Milliarden Euro ein Drittel so viel Umsatz erzielt wie Amazon. Die Kundenzahlen belaufen sich auf 11,5 Millionen aktive Kundinnen und Kunden im Jahr 2021, laut OTTO.

Otto hat einen großen Vorteil gegenüber anderen Online Marktplätzen. Sie selektieren die Händler:innen vor. Das bedeutet konkret: Nicht jeder kann seine Ware über Otto.de verkaufen. Wenn du es aber als Händler:in auf Otto.de geschafft hast, bringt dir das eine gewisse Seriosität und du genießt das Vertrauen der Kundschaft. Sie müssen nicht befürchten, Probleme bei der Bestellung zu haben, minderwertige Produkte zu erhalten oder ihrer Daten beraubt zu werden. Oftmals sind fehlende Seriosität und unsichere Zahlungsbedingungen Gründe dafür, dass ein Kauf nicht getätigt wird. Bei Otto fallen diese Gründe weg und deine Kundschaft kann bedenkenlos(er) bei Otto shoppen.

Ein weiteres Argument, das für Otto spricht, ist die Bekanntheit. Otto gibt es bereits seit 1949. Der erste Katalog erschien im darauffolgenden Jahr und viele (vor allem ältere) Kundinnen und Kunden kennen OTTO noch aus der Zeit der Katalogsendungen. Über die Jahre hat sich das Unternehmen eine gute Reputation aufgebaut und auch heute noch profitierst du als Händler:in, der oder die über den Otto Marktplatz verkauft, von diesem Image.

Hinzu kommt, dass Otto ausschließlich in Deutschland agiert. Auf Amazon und Co. ist der Wettbewerb riesengroß, da du dich gegen internationale Händler:innen durchsetzen musst. Bei Otto beschränkt sich die Konkurrenz auf deutsche Händler und es ist somit einfacher, erfolgreich zu verkaufen.

Wenn du möchtest, kannst du außerdem über die Möglichkeit des „Managed Payments“ die Bezahlvorgänge komplett über Otto abwickeln lassen. Das spart dir einiges an Arbeit. Otto prüft außerdem die Bonität der Käufer:innen, was dir eine gewisse Sicherheit bietet. Otto spricht dabei von einem „Rundum-Sorglos Paket“ für Händler:innen

Voraussetzungen für das Verkaufen auf OTTO.de

Wenn du über Otto verkaufen möchtest, musst du einige Kriterien erfüllen. Diese sind strenger als bei anderen Plattformen, führen aber wie oben bereits erwähnt dazu, dass Otto seine Kredibilität wahrt und sein Qualitätsversprechen halten kann. Folgende Auflagen musst du erfüllen:

  • • Dein Unternehmen muss eine deutsche Unternehmensrechtsform haben sowie eine deutsche Umsatzsteuer-ID. Außerdem muss dein Firmensitz in Deutschland liegen.
  • • Du verkaufst deine Produkte an Endverbraucher:innen (B2B-Handel wird nicht zugelassen).
  • • Du bietest einen deutschsprachigen Kundenservice.
  • • Das Warenlager, aus welchem du versendest, befindet sich in Deutschland.
  • • Du verkaufst deine Produkte mit einem Mehrwertsteuersatz von 19 %.
  • • Du arbeitest mit DHL, GLS oder Hermes als Versanddienstleister
  • • Du kannst bereits beim Versand deiner Ware eine Sendungsnummer für die Retoure an Otto übermitteln.
  • • Deine Produkte passen in folgende Kategorien: Einrichten & Wohnen, Fashion & Lifestyle, Garten & Heimwerken, Sport & Freizeit, Babyzubehör, Technik & Medien.

Detaillierte Informationen zu Anforderungen an und Verboten von Produkten findest du direkt bei Otto. Private Verkäufe (wie sie z. B. über eBay möglich sind) sind bei Otto nicht erlaubt.

Was kostet das Verkaufen auf OTTO.de?

Egal wie viele Artikel du im Sortiment hast, wie viele du tatsächlich verkaufst oder wie lange du schon dabei bist: Die Grundgebühr für das Verkaufen auf Otto.de beträgt 39,90 € pro Monat. Außerdem zahlst du pro verkauftem Artikel eine Provisionsgebühr. Diese hängt davon ab, in welche Produktgruppe das jeweilige Produkt eingeordnet ist. Hier ein paar Beispiele:

  • • Für Küchen und Haushaltswaren beträgt die Provision 14 %.
  • • Für Kleidung zahlst du 15 % Provision.
  • • Die höchste Provision hat Schmuck mit 18 %.
  • • Für Musikinstrumente fallen 10 % Provisionsgebühr an.

Eine vollständige Liste über die verschiedenen Provisionssätze findest du direkt bei Otto. Für jeden verkauften Artikel fällt außerdem eine Payment-Gebühr von 2,2 % für die Bearbeitung der Zahlungsprozesse an. Diese ist in der Provision aber bereits enthalten, sodass du sie nicht extra zahlen musst.

Wie starte ich mit dem Verkauf auf OTTO.de?

Um dich bei Otto als Verkäufer:in zu registrieren, musst du zunächst das Registrierungsformular ausfüllen und absenden. Dann kann es durchaus einige Monate dauern, bis Otto deine Anmeldung geprüft und (hoffentlich) akzeptiert hat. Sobald du die Bestätigung hast, kannst du loslegen. Dazu meldest du dich im OTTO Partner Connect (OPC) an. Das ist die Plattform auf der du deine Produkte einstellst, deine Verkäufe und Umsätze analysierst, ggf. Kampagnen verwaltest und dein Händler-Konto verwaltest.
Das Anlegen von Produkten passiert auch bei Otto recht intuitiv. Eine Anleitung zum Einstellen von Produkten findest du hier.

Wissenswertes zum Verkaufen auf OTTO.de

  • • Keywords: Bislang gibt es bei Otto keine Möglichkeit, Keywords für ein Produkt in einem separaten Feld anzugeben. Deswegen musst du umso besser darauf achten, dass der Titel, die Beschreibung, die Stichpunkte und auch die Basis-Daten wie Größe und Farbe so präzise formuliert sind, damit dein Produkt gut ranked.
  • • Werbemöglichkeiten: Werbemöglichkeiten bei Otto sind aktuell ebenfalls noch begrenzt und nicht ansatzweise mit den Möglichkeiten bei Amazon vergleichbar. Allerdings führt das auch dazu, dass der Werbemarkt bei Otto noch wenig umkämpft ist und du durchaus einen guten ROAS erzielen kannst. Du hast die Möglichkeit, deine Anzeigen selber zu verwalten oder sie von einem Otto Key Account Manager verwalten lassen. Folgende Möglichkeiten stehen bei Otto zur Verfügung:
  • • Display Netzwerk: Deine Produktanzeigen werden auf externen Websites ausgespielt, die Mitglied im Otto Werbenetzwerk sind.
  • • Sponsored-Product-Ads: Damit bewirbst du abhängig vom Keyword einzelne Produkte im Otto-Shop.
  • • InStore-Promotion: Hier werden deine Anzeigen bei Otto.de und in allen Online-Shops, die zur Otto Gruppe gehören, ausgespielt.

Quellen: Easybill, Otto: Checkliste, Otto Market, Otto Market: Die Basicstobias-dziuba.de